Umsatzprognose 2018 des HDE

Plus zwei Prozent für den Einzelhandel

24. September 2018
von Börsenblatt
Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht weiter davon aus, dass der Einzelhandel hierzulande seinen Umsatz 2018 gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent steigern wird. Wachstumstreiber ist dabei der Online-Handel.

Das habe die aktuelle HDE-Umfrage unter 1.000 Unternehmen aller Standorte, Größen und Vertriebskanäle ergeben. Der Einzelhandel insgesamt werde seine Erlöse 2018 laut HDE-Prognose um zwei Prozent auf 523,6 Milliarden Euro steigern. Dabei wachsen die stationären Umsätze um nominal 1,2 Prozent, die Onlineumsätze um zehn Prozent − auf 53,6 Milliarden Euro. Das wären 10,2 Prozent der gesamten Umsätze (zum Vergleich 2017: 9,5 Prozent von insgesamt 513,3 Mrd. Euro Umsatz).

Wachstumstreiber Online-Handel

Der Online-Handel bleibe der Wachstumstreiber für die gesamte Branche. "Auch immer mehr stationäre Händler profitieren vom Online-Boom. Sie eröffnen eigene Online-Shops oder verkaufen auf Online-Plattformen und Marktplätzen", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So habe ein Viertel der stationären Händler mittlerweile einen Online-Shop, 15 Prozent verkaufen Waren über Online-Marktplätze (65 Prozent der Händler nutzen allerdings den Vertriebsweg Internet noch nicht).

Dabei entfallen 46 Prozent der Online-Umsätze auf Amazon (Amazon.de Marketplace: 25 Prozent; Amazon.de: 21 Prozent), so ein weiteres Ergebnis der Umfrage.

"Der Internetvertrieb wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Fast jeder fünfte Betrieb verkauft über zehn Prozent seiner Waren im Internet. Fast zwei Drittel der Unternehmen rechnen mit steigenden Onlineerlösen im laufenden Jahr", so Genth.

Stimmungslage im Einzelhandel: In Innenstädten schlechter

Die Stimmung im Einzelhandel lasse insgesamt leicht nach. Der Mittelstand blicke dabei deutlich pessimistischer in die Zukunft als größere Händler. Die Umsätze der Branche stiegen im ersten Halbjahr nominal um knapp drei Prozent.

Mit einer Verschlechterung der Geschäftslage rechnen laut Konjunkturumfrage Sommer 2018 vor allem Einzelhändler in Innenstadt-Lagen (49 Prozent) und Innenstadt-Nebenlagen (50 Prozent), während Verbesserungen vor allem in städtischen Vororten (37 Prozent) und ländlichen Gemeinden (34 Prozent) erwartet werden.