Verbraucherpreise 2016

Bücherpreise stiegen um 1,7 Prozent

25. Januar 2017
von Börsenblatt
Im vergangenen Jahr sind die Bücherpreise im Destatis-Verbraucherpreisindex für Deutschland im Vergleich zu 2015 um 1,7 Prozent gestiegen. Im Dezember nahmen sie dabei um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu.

Im Jahresdurchschnitt 2016 legten die Bücherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent zu, nachdem sie 2015 um 0,9 Prozent gesunken waren, so Destatis. Zum Vergleich: 2014 (+1,8 Prozent; 2013: +2,6 Prozent). Insgesamt erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2016 gegenüber 2015 um 0,5 Prozent (2015: +0,3 Prozent).

Methodik:
Zur Ermittlung der Veränderung der Bücherpreise wendet das Statistische Bundesamt den sogenannten "Bestselleransatz" an, wertet also Bestsellerlisten aus. Abverkaufsdaten werden nicht herangezogen. Wie Thomas Krämer, Statistiker bei Destatis, gegenüber boersenblatt.net erläutert, werden die wöchentlichen "Spiegel"-Bestsellerlisten Hardcover Belletristik und Sachbuch sowie Taschenbuch Belletristik und Sachbuch ausgwertet − dabei jeweils die Top 50. Es werde ein reiner Mittelwert der Bücherpreise errechnet, so Krämer. Einbezogen wird zudem eine Monatsliste Kinderbücher (Top 20) und zusätzlich − geringer gewichtet − Preise für Schulbücher, die Titel werden anhand der Vorschlagslisten der Kultusminister ausgewählt. Fachliteratur fließe nicht in den Verbraucherpreisindex ein. Den Bestselleransatz verwende Destatis auch für andere Statistiken, beispielsweise bei DVDs und Musikdownloads.

Dezember: plus 3,5 Prozent

Der Dezember war der 15. Monat in Folge mit im Jahresvergleich gestiegenen Bücherpreisen im Destatis-Warenkorb, wie aus der Veröffentlichung des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Mit plus 3,5 Prozent ist die Steigerung höher als in den Vormonaten (September: +3,3 Prozent; Oktober: +1,0 Prozent; November: +0,4 Prozent). Der Verbraucherpreis-Index (2010 = 100) für Bücher stieg gegenüber dem Vormonat November (106,1) auf den Wert 109,7 − lag damit über dem Jahresdurchschnitt 2016 (104.9).

Die Preise für Zeitungen und Zeitschriften nahmen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,3 Prozent zu (November: +3,9 Prozent; Durchschnitt 2016 gegenüber 2015: +4,2 Prozent), bei anderen Druckerzeugnissen um 1,7 Prozent (November: +2,2 Prozent; 2016: +2,0 Prozent).

Gesamte Verbraucherpreise

Insgesamt stieg die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreis-Index − im Dezember 2016 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, so Destatis. Eine höhere Rate habe es zuletzt im Juli 2013 (+1,9 Prozent) gegeben.

Diese Entwicklung begründen die Statistiker mit der Preisentwicklung von Energie (+2,5 Prozent) sowie bei den Nahrungsmitteln (+2,5 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich um 1,5 Prozent. ich um 1,2 Prozent, Dienstleistungen waren 1,1 Prozent teurer. Im Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) nahmen die Preise im Dezember um 1,9 Prozent gegenüber Dezember 2015 zu.

Veränderungen 2016 (Jahresdurchschnitt) gegenüber dem Vorjahr: Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen): +0,6 Prozent (2015: +0,5 Prozent). Energie (-5,4 Prozent), Nahrungsmittel (+0,8 Prozent), Dienstleistungen (+1,3 Prozent).