Videomarkt

Buchhandel wächst gegen den Trend

20. August 2014
von Börsenblatt
Das Geschäft mit Kauf-DVDs brummt: Trotz der Weltbild-Krise und einer WM-bedingten Schrumpfkur auf dem Videomarkt im ersten Halbjahr 2014 erzielte der stationäre Buchhandel einen Rekordumsatz im Geschäft mit den Silberscheiben. Das Sortiment steigerte seinen Umsatzanteil auf 4,6 Prozent und setzte insgesamt rund 26 Millionen Euro mit Filmen um.

Gleich mehrere Zahlen im Halbjahresbericht des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (erhoben im Auftrag der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA) von GfK in einer repräsentativen Kundenumfrage) sind interessant. Zum einen: Der Markt für DVDs, Blu-ray & Co. ist, wohl vor allem bedingt durch das überwältigende Interesse an der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien im ersten Halbjahr 2014 deutlich geschrumpft und zwar auf 599 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 650 Millionen Euro)

Der Umsatz ging für alle Vertriebswege um 8 Prozent zurückmit Blu-rays wurden 185 Millionen Euro eingespielt,mit DVDs 385 Millionen

Obwohl es im stationären Buchhandel laut Statistik 200.000 Käufer weniger für Videoprodukte gab, griffen diese häufiger zu:

Im Schnitt lagen 19 Prozent mehr Produkte im WarenkorbDer Preis pro Film lag durchschnittlich bei 10,05 Euro (Vorjahr: 9,82 Euro)Rechnet man Weltbild heraus, läge das Umsatzplus (+ 5 Prozent) des stationären Buchhandels noch höher, nämlich bei + 18 ProzentBesonders stark erwiesen sich im stationären Buchhandel die Zielgruppen der unter 19-Jährigen und der Altersgruppe 50 plus.

Der Anteil des erweiterten Buchhandels (auch Online- und Versandhandel) lag im ersten Halbjahr 2014 bei 8,6 Prozent (4,4 Millionen Einheiten, 52 Millionen Euro Umsatz).

Oliver Trettin, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands Audiovisuelle Medien sagte: "Das Umsatzminus im gesamten Videomarkt für das erste Halbjahr ist nichts Ungewöhnliches und hat mit saisonalen und wetterbedingten Schwankungen sowie der Fußballweltmeisterschaft zu tun."

Vor allem der Buchhandel habe mit seinem Rekordumsatz seine Bedeutung auf dem Videomarkt unterstrichen. Die Prognose für das zweite Halbjahr ist laut Trettin ebenfalls erfreulich: "Trotz Rückschlägen wie der Weltbild-Krise und der Kinofilmschwäche im ersten Halbjahr weist der Trend weiter nach oben. Diese Effekte werden erfreulicherweise dadurch abgeschwächt, dass es neben den rund 500 Kinoproduktionen auch mehrere Tausend Videos für das TV gibt, etwa im besonders dynamischen Serienmarkt, die im Buchhandel gut laufen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn wir auch im zweiten Halbjahr mehr Filme wie 'Der Medicus' hätten", so Trettin.