SZ-Lesetipp: Kritik an Denis Schecks Fernsehformaten

"Immer so ein Ausstattungsbrimborium"

9. June 2021
von Börsenblatt

„Warum reicht es nicht, dass über Literatur geredet wird?“, fragt sich SZ-Autorin Johanna Adorján. In einem Kommentar ärgert sie sich über die Inszenierungen in Denis Schecks Literatursendungen. Sie sehnt sich nach undekorierten Fernsehstudios.

Johanna Adorján macht ihrem Frust in einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung Luft und fragt sich, was eigentlich das Problem mit Büchern und dem Fernsehen sei. Es gebe kaum noch sichtbare Literaturformate mehr außer die Sendungen mit Denis Scheck. Diese findet sie nicht sehr vertrauenswürdig. Viel mehr findet sie Schecks Angewohnheit, Bücher in der Sendung „Druckfrisch“ „in die Tonne“ zu werfen, respektlos.

Außerdem reibt sie sich an der Inszenierung der Sendungen mit Denis Scheck, an den Exkursionen in die Natur in der Sendung „lesenswert“ oder an dem Reitausflügen mit Juli Zeh.

„Niemals gelingt es irgendeiner Sendung mit ihm, die Kulisse vergessen zu machen. Warum ist das so? Warum reicht es nicht, dass über Literatur geredet wird? Warum muss um Denis Schecks Literaturgespräche immer so ein Ausstattungsbrimborium gemacht werden? Von was soll abgelenkt werden? Von der Literatur? Vom Moderator?“, so Adorján.

Schließlich kommt Johanna Adorján zum Fazit, dass sie sich nach Literatursendungen mit Menschen in undekorierten Fernsehstudios sehnt, in denen am liebsten zwei Stunden lang über ein Buch gesprochen wird.

Den, sehr lesenswerten, Kommentar „Warum reiten sie denn?“ können Sie bei der Süddeutschen Zeitung frei lesen.