Onlinehandel

Amazon meldet Milliarden-Verlust

29. April 2022
von Börsenblatt

Amazon hat im vergangenen Quartal einen Verlust von 3,84 Milliarden US-Dollar gemacht. Die Anleger reagierten geschockt.

Steigende Kosten, etwa für höhere Löhne und Sprit machen Amazon schwer zu schaffen. Der US-Konzern wies am Donnerstag nach Börsenschluss für das I. Quartal 2022 einen Rückgang des Betriebsgewinns von 8,9 auf 3,7 Milliarden Dollar aus - verglichen mit dem Vorjahr. Auch für das laufende Vierteljahr gab sich weltgrößten Onlinehändler zurückhaltender als gedacht. Die Aktien verloren daraufhin nachbörslich acht Prozent.

Amazons Umsatz war währungsbereinigt zwar um rund neun Prozent gestiegen - auf 116,4 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal blieb der Konzern laut Medienberichten aber deutlich hinter den Prognosen zurück. Das Betriebsergebnis soll demnach wieder negativ sein und in einer Spanne zwischen einem Verlust von einer Milliarde Dollar und einem Gewinn von drei Milliarden Dollar liegen. Vor Jahresfrist hatte hier noch ein dickes Plus von 7,7 Milliarden Dollar gestanden – bislang war der Konzern mit Rekordergebnissen durch die Pandemie gesegelt.

Viele Gründe für ein dickes Minus

Gründe für die Entwicklung sind höhere Kosten für den Betrieb der zahlreichen Amazon-Lager, Personalmangel, höhere Löhne und die Folgen höherer Kraftstoffpreise: Lieferungen sind teurer, die Kauflaune der Kund:innen sinkt.

Zum Verlust für das I. Quartal 2022 führte – trotz des immer noch positiven Betriebsergebnisses (3,7 Milliarden) – die Abschreibung auf die Beteiligung am E-Autohersteller Rivian, die mit 7,6 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Unterm Strich wies Amazon daher ein Minus von 3,84 Milliarden Dollar aus. Die Aktien des E-Auto-Herstellers hatten zudem im ersten Quartal massiv an Wert verloren.