Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2022

Künstlerische Unbedingtheit

20. September 2022
von Börsenblatt

Die Jury des Deutschen Buchpreises hat sechs Romane für die Shortlist ausgewählt. Ein Verlag ist sogar mit zwei Titeln vertreten.

Das sind die sechs Romane der Shortlist:

  • Fatma Aydemir: Dschinns (Carl Hanser)
  • Kristine Bilkau: Nebenan (Luchterhand)
  • Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter (Kiepenheuer & Witsch)
  • Jan Faktor: Trottel (Kiepenheuer & Witsch)
  • Kim de l’Horizon: Blutbuch (DuMont)
  • Eckhart Nickel: Spitzweg (Piper)

Die Auto:rinnen und ihre Bücher

233 Titel waren eingereicht worden, aus denen die Jury zunächst 20 Romane für die Longlist auswählte. Über diese wurde erneut diskutiert:

„Ein Roman gibt sich eigene Gesetze und steht doch unweigerlich in Kontakt zur Gegenwart, in der er geschrieben und gelesen wird. Alle sechs Titel der Shortlist 2022 konnten uns in ihrer ästhetischen Eigenheit überzeugen. Mit sprachlicher Brillanz und formaler Innovationskraft beschreiben sie soziale Realitäten und Phantasmen, vermessen Mitte und Ränder, umkreisen Trauer und Komik. Damit bilden die nominierten Autor:innen die thematische wie stilistische Vielfalt der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ab. Gemeinsam ist ihnen: eine künstlerische Unbedingtheit. Mit ihren Büchern beziehen sie Position, zeigen sich streitbar und zugleich offen für den Dialog. So laden wir mit der Lektüre dieser Shortlist auch ein, in einen Austausch zu treten und den eigenen Blick auf die Welt neu zu justieren.“, so fasst Jurysprecherin Miriam Zeh (Deutschlandfunk Kultur) die Diskussion der Jury über die Romane des Jahres zusammen. 
Der Jury gehören neben Miriam Zeh an: Erich Klein (freier Kritiker, Wien), Frank Menden (stories! Die Buchhandlung, Hamburg), Uli Ormanns (Agnes Buchhandlung, Köln), Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich), Selma Wels (Kuratorin und Moderatorin, Frankfurt) und Jan Wiele (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

v.l.n.r.: Selma Wels, Uli Ormanns, Erich Klein, Miriam Zeh, Frank Menden, Isabelle Vonlanthen, Jan Wiele.

Börsenblatt-Leser:innen hatten sich ebenfalls mit der Longlist beschäftigt und in einer Umfrage ihre Favoriten ausgewählt, und das durchaus treffsicher: Drei ihrer Favoriten (Fatma Aydemirs "Dschinns", Daniela Dröschers "Lügen über meine Mutter" und Eckhart Nickels "Spitzweg") wurden auch von der Jury auf die Shortlist gesetzt.

Über den Preis und die Preisverleihung

Mit dem Deutschen Buchpreis 2022 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2022 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen. Interessierte können die Preisverleihung unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen. Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf Dokumente und Debatten | deutschlandradio.de.

 

Medienarbeit für die Titel

Ab 4. Oktober 2022 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert. Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen. Dem Börsenblatt 38 vom 22. September liegt ein Plakat mit den Shortlist-Titeln bei. Während der Frankfurter Buchmesse stellen sich Shortlist-Autor:innen und der Sieger / die Siegerin den Leser:innen und dem Fachpublikum vor. Termine in Kürze hier

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp22.