Logistikumfrage 2024 Teil 1: Bücher

"Die Verlage haben es in der Hand"

26. November 2025
Christina Schulte

Die Logistikumfrage des Börsenvereins zeigt jedes Jahr sehr detailliert, wo es noch Rationalisierungspotenzial für die Branche gibt. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse für das Jahr 2024. Den Auftakt machen die gedruckten Bücher.

Die Buchbranche hatte auch im Jahr 2024 mit Kostensteigerungen zu kämpfen – das hat sich nicht zuletzt in einem Anstieg der Logistikkosten bemerkbar gemacht. Dass sich der Zwischenbuchhandel dabei keineswegs bereichert hat, zeigt ein Blick auf die logistischen Kennzahlen, die in der Logistikumfrage des Börsenvereins analysiert werden. 

Acht Verlagsauslieferungen haben an der Untersuchung ­teilgenommen, und damit gleich viele wie im Jahr zuvor, allerdings in anderer Zusammensetzung. Der Gesamt­umsatz, den die Teilnehmer mit gedruckten Büchern, E-Books und – erstmals erhoben – mit Audiobooks zu Nettoabgabepreisen erwirtschaftet haben, liegt bei 2,693 Milliarden Euro (minus 6,2 Prozent). Das entspricht ca. 60 Prozent des Branchenumsatzes. 2,354 Milliarden Euro tragen die Printprodukte zum Gesamtumsatz bei (minus 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Der Anteil des E-Book-Um­satzes beläuft sich auf 195,2 Millionen Euro, mit Audiobooks wurden 143,2 Millionen Euro eingespielt. Wichtig bei der Auswertung: Die Vergleichszahlen beziehen sich auf die abgefragten Angaben der aktuellen Teilnehmer und dürfen nicht direkt mit den Resultaten der vergangenen Umfragen ­verglichen werden.

Der hohe Umsatzrückgang im Printbereich von 7,9 Prozent liegt an den gesunkenen Abgabepreisen der ausgelieferten berechneten Exemplare, und der lasse sich nur schwer erklären, so Stephan Schierke, VVA-Chef und Vorsitzender ­des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel. Die durchschnitt­lichen Preise der berechneten, ausgelieferten Titel (Netto-Auslieferungspreise) sind 2024 um 11,1 Prozent auf 6,01 Euro gefallen und liegen damit sogar leicht unter dem Stand von vor fünf Jahren (2020: 6,06 Euro). Der gesamte Endkund:innen-Buchmarkt sagt ­jedoch etwas anderes, denn dort steigen die Preise!
 

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