Peter Dussmann gibt ab

10. September 2007
von Börsenblatt
Der Unternehmer Peter Dussmann hat sich nach 44 Jahren aus dem Tagesgeschäft seines Dienstleistungskonzerns zurückgezogen. Der 69-jährige bleibt aber weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender und im Besitz aller Anteile der Firmengruppe, zu der neben Gebäudemanagement und Altersheimen auch das Kulturkaufhaus gehört.
Der neue Mann an der Spitze ist seit 1. September der bisherige Vorstand und frühere Pressesprecher Thomas Greiner. Er kündigte inzwischen „massive“ Investitionen im Ausland und die Schaffung 1000 neuer Arbeitsplätze an. Greiner stellte auch klar: „Wir werden nicht an die Börse gehen und auch nichts verkaufen.“ Damit trat er indirekt auch Gerüchten entgegen, dass mit dem Wechsel jetzt das Kulturkaufhaus zum Verkauf stehe und Thalia zu den Interessenten gehöre. Kulturkaufhaus-Chef Hartwig Schulte-Loh verweist auf Anfrage auf die nach wie vor zweistelligen Umsatzzuwächse seines Hauses: „Die Bilanz ist sehr positiv, es ändert sich nichts.“ Seit dem Bruch Peter Dussmanns mit Geschäftsführerin Martina Tittel im November vergangenen Jahres, liegt die Leitung des Medienkaufhauses wie schon in den Anfangsjahren wieder bei ihm – bislang allerdings nur mit kommissarischen Befugnissen. Die Zeit hatte er genutzt, um die Kostenstruktur zu glätten. Dazu wurde auch Personal im Backofficebereich abgebaut. Das Kulturkaufhaus am Firmensitz in der Berliner Friedrichstraße gehört zu den Favoriten des Unternehmers und früheren Buchhändlers Peter Dussmann. Im letzten Jahr machte er wiederholt durch seine erfolgreichen Vorstöße zur Freigabe der Ladenöffnungszeiten Schlagzeilen. Seit Gründung des Kulturkaufhauses vor zehn Jahren konnte der Umsatz um fast das Zweieinhalbfache gesteigert werden. 2006 wurden 31,8 Millionen Euro Umsatz (Bücher: 21 Millionen) erwirtschaftet. Über 10 Prozent des Tagesumsatzes werden nach eigenen Angaben nach 22 Uhr eingefahren.