8. Literaturfestival Frankfurt RheinMain

LiteraTurm zieht positive Bilanz

13. Juni 2016
von Börsenblatt
Gut 5.000 Zuschauer besuchten in diesem Jahr die 39 Veranstaltungen von LiteraTurm, das am 11. Juni mit der Vorstellung der Wortcollagen von Herta Müller in der Deutschen Nationalbibliothek zu Ende ging.

Das Festival stand in diesem Jahr unter dem Motto „Der entgrenzte Text“, so die Mitteilung der Stadt Frankfurt am Main. Wie sich Literatur auch in anderen Künsten realisiert, bildete eine der zentralen Fragen, die in einer Ausstellung mit neuer Konkreter Poesie, einem Live-Hörspiel, einer Tanzaufführung, einem Filmabend, einer Performance mit Lesern der Deutschen Nationalbibliothek und dem Comic, beantwortet wurde.

Daneben fanden Diskussionen unter anderem mit den Regisseuren Armin Petras, Oliver Reese, Oskar Roehler und Leonhard Koppelmann über die Adaption von Romanen statt. Einen Höhepunkt bildete das im Auftrag von LiteraTurm realisierte Lesungskonzert mit Katharina Hacker, Monika Rinck und dem Ensemble Modern, das den feierlichen Auftakt bildete. Wie in den vergangenen Jahren erstreckte sich literaTurm über die Stadtgrenzen hinaus mit Veranstaltungen in Darmstadt, Hanau, Kronberg und weiteren Städten im Taunus.

Das Motto „Der entgrenzte Text“ führte über die Grenzen der Literatur hinaus. In hochkarätig besetzten Lesungen und Gesprächen suchten – und fanden die Autoren neue Formen der Literatur in anderen Künsten und zeigten doch auch die Grenzen der Entgrenzung auf. Damit öffnete sich das Festival auch der Musik, dem Film und dem Theater.

Gut besucht waren die Lesungen mit Anna Katharina Hahn, Guntram Versper, Friedrich Christian Delius,  Maxim Biller, Tilman Rammstedt und Héctor Abad, die dem Profil des Festivals entsprechend in den Hochhäusern rund um die Alte Oper stattfanden.  Auf das Live-Hörspiel "Irres Licht" von Matthias Göritz und Uwe Dierksen, das von dem Sprecher Christian Brückner und den Schauspielerinnen Franziska Junge und Judith Rosmair vorgetragen wurde, ertönten begeisterte Zugabe-Forderungen aus dem Publikum. Hochkonzentriert verfolgten die Gäste im Gallustheater auch die virtuose, einnehmende Tanzperformance der Cooperativa Maura Morales, deren Choreographie auf dem Roman „Stadt der Blinden“ von José Saramago beruht.

Unter www.literaturm.de sind alle Informationen zu Veranstaltungen und Teilnehmenden abrufbar.