"Arbeitgebermarke" aufbauen

Attraktivität steigern – mit Employer Branding!

17. März 2016
von Börsenblatt
Die Personalberaterinnen Helena Bommersheim und Kirsten Steffen erklären, mit welcher Zielsetzung Employer Branding eingesetzt wird und warum gerade Verlage und Buchhandlungen hier punkten können.

Viele Unternehmen haben sich in den letzten Jahren auf die digitalen Veränderungen ausgerichtet, ihre Prozesse umgestellt und auch neues Personal mit digitalen Kompetenzen eingestellt. Bereits vorhandene Mitarbeiter wurden aktiv weitergebildet. Unabhängig hiervon werden aber immer mehr Mitarbeiter mit ausgewiesener digitaler Kompetenz benötigt: Social-Media-Experten, digitale Marketer, Onlinevermarkter und Storyteller. Diese Stellen zu besetzen, wird immer aufwendiger und durchaus schwieriger. Die Wettbewerbssituation hat sich hier insgesamt verschärft. Die Unternehmen, die bislang vor allem durch ihre attraktiven Inhalte und Marken punkten konnten, bemerken zunehmend, dass dies allein für die Rekrutierung nicht mehr ausreicht. Die Vielfalt der Wettbewerber, die ebenfalls Content-Experten benötigen, ist deutlich gestiegen. Das ist gerade für die jüngeren Talente eine hervorragende Situation, weniger aber für die Arbeitgeber: Die­se stehen mehr und mehr im Wettbewerb mit der Industrie. Viele Verlage und Buchhandlungen unterschätzen auch die heutige Transparenz ihrer Unternehmenskultur, im positiven wie im negativen Sinne.

Geben Sie Ihren Mitarbeitern das Wort 
Deshalb empfehlen wir ein aktives Employer Branding. Zum Aufbau einer "Arbeitgebermarke" gehören zum Beispiel folgende Maßnahmen: Stellen Sie Ihr attraktives Portfolio in seiner ganzen medialen Bandbreite vor. Benennen Sie Ihr Leistungsspektrum, kommunizieren Sie Ihre Unternehmensziele – und bleiben Sie in jedem Fall authentisch!
Zeigen Sie, dass Ihre strategische Personalentwicklung gute Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Benennen Sie den Gestaltungsspielraum Ihrer Mitarbeiter. Zeigen Sie, dass es bei Ihnen zukunftsorientierte Aufgabenbereiche gibt. Benennen Sie Ihre Unternehmensziele und reden Sie über Ihre innovativen Arbeitskonzepte. Und vor allem: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen. Nichts wirkt besser und ist ­authentischer als persönliche Insights!
Machen Sie Employer Branding zur Chef-Sache: Klären Sie, Machen Sie Employer Branding zur Chefsache: Klären Sie, welches Bild Sie von Ihrem Unternehmen vermitteln wollen. Steuern Sie die Kommunikation aktiv über alle sozialen Me­dien. Klären Sie, wen Sie brauchen und wo Sie diese Zielgruppe erreichen, und wählen Sie dann die passenden Touchpoints aus. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Unternehmensseiten auf Xing, Linkedin oder einem eigens eingerichteten Facebook-Account, sowie die Darstellung bei YouTube. Überarbeiten Sie auch die eigene Homepage in Sachen Unternehmensdarstellung. Zeigen Sie hier, mit welchen Attraktionen Ihr Unternehmen punkten kann. Machen Sie aber aus Employer Branding keine Werbeveranstaltung! Bleiben Sie authentisch, begeistern Sie und scheuen Sie sich nicht davor, auch unpopuläre Nachrichten, die Ihr Unternehmen betreffen, aktiv zu kommunizieren. Sie selbst sollten die Informationen steuern. In Zeiten ­permanenter Veränderung ist es wichtig, dass auch diese Informationen zielgerichtet kommuniziert werden.
Und zum Schluss noch eine Selbstverständlichkeit: Legen Sie fest, wer in Ihrem Unternehmen die Verantwortung für das Employer Branding übernimmt. Employer Branding ist Chefsache! Die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, sichert Ihre Unternehmensziele. Viel Erfolg!