Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2013

Bücher, Bücher!

5. Juli 2013
von Börsenblatt
Das Interesse an Büchern bleibt stabil – und konzentriert sich vor allem auf gedruckte Ausgaben. E-Books lesen die Deutschen nur im Ausnahmefall. Ergebnisse aus der AWA 2013.
Das Institut für Demoskopie Allensbach gibt in der Neuauflage ihrer Allensbacher Werbeträgeranalyse (AWA) Einblick in das Medienverhalten der Deutschen; die Ergebnisse basieren auf mehr als 25.000 Interviews. Welche für die Buchbranche relevant sind, zum Beispiel:

  • Rund 50 Millionen Deutsche sind an Büchern interessiert (49,98 Mio.) – das entspricht, von Nord bis Süd und Ost bis West, 71,1 Prozent der Einwohner. Im vergangenen Jahr lag die Quote nur unmerklich darunter: bei 49,35 Millionen.
  • Als „ganz besonders interessiert“ bezeichnet sich davon knapp die Hälfte - 22,91 Millionen (AWA 2012: 22,32 Mio.).
  • Dass sie täglich Bücher lesen, sagen 11,7 Millionen Deutsche über sich (AWA 2012: 11,59 Mio.). Mehrmals pro Woche liest die größte Gruppe: 14,96 Millionen (AWA 2012: 14,48 Mio.).
  • Längere Texte lesen die meisten nach wie vor auf Papier (47,03 Mio.) – für 15,24 Millionen Deutsche macht allerdings Print oder digital in diesem Punkt keinen großen Unterschied mehr. Sie sagen, das eine sei ihnen bei längeren Texten genauso recht wie das andere. Dass sie lieber am Bildschirm lesen würden (als auf Papier) sagen gut vier Millionen (4,15 Mio.).
  • Zur aktuellen Entwicklung am Markt (laut Branchen Monitor Buch) passt, dass im Kontext der AWA-Interviews diesmal offenbar mehr Leute angegeben haben, dass sie Bücher kaufen. Die Frage "Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten ein Buch/ Bücher gekauft?" beantworteten diesmal 41,59 Millionen Deutsche mit ja – im Jahr zuvor taten dies 40,99 Millionen.
  • Im Kontrast dazu: E-Books kauften in den letzten zwölf Monaten 4,22 Millionen (ein Vergleich zum Vorjahr ist hier nicht möglich, da die E-Frage zum ersten Mal gestellt wurde).
  • Das Hörbuch verliert an Zulauf: Hier stehen 5,17 Millionen (AWA 2013) gegen 5,43 Millionen Käufer (AWA 2012); eine Unterscheidung in CD und Download trifft die Untersuchung nicht.   
  • Dabei verwundert, wie viele bereits einen E-Reader haben: 3,66 Millionen. 2,5 Millionen Deutsche spielen mit dem Plan, sich ein Lesegerät zuzulegen.
  • Zumindest gelegentlich werden Bücher auch mittels Smartphone, E-Reader oder Tablet gelesen – erwartungsgemäß legt die Gruppe zu: 2,35 Millionen E-Gelegenheitsleser gibt es derzeit, im Vorjahr waren es der AWA zufolge 1,8 Millionen.  
  • Zurück zu Print: 20 und mehr Bücher gönnten sich 3,33 Millionen Deutsche (Vorjahr: 3,36 Mio.); 5,24 Millionen kauften 10 bis 19 Bücher  (Vorjahr: 4,97 Mio.) – und 5 bis 9 Bücher 9,98 Millionen (Vorjahr: 9,75 Mio.). Den meisten Buchkäufern genügten ein bis vier Neuerwerbungen (23 Mio.; etwas mehr als im Vorjahr: 22,91 Mio.).
  • Auf die Frage, ob sie auch mal etwas tiefer für Bücher in die Taschen greifen (Faktor: hohe Ausgabebereitschaft), antworteten diesmal 18,45 Millionen mit ja – also etwas mehr als im Jahr zuvor (18,1 Mio.).  
  • Last not least erkundigte sich das Institut für Demoskopie erneut nach dem Eventinteresse der Umfrageteilnehmer – sprich: nach ihrem Interesse an Lesungen. Fazit hier: Im vergangenen Jahr antworteten hochgerechnet 9,75 Millionen Deutsche, dass sie gern zu  Lesungen gehen, in diesem 10,6 Millionen.

 

Weitere Ergebnisse der AWA 2013 finden Sie über die Website des Instituts für Demoskopie Allensbach (siehe externer Link, unten).