Als Wissensservice im Netz

Der Brockhaus kehrt zurück

15. Oktober 2015
von Börsenblatt
Es ist das Comeback des Jahres: 2013 erklärte Bertelsmann das Projekt "Brockhaus" für beendet – nun kehrt der Name zurück. Die Inhalte der Enzyklopädie bilden den Kern eines neuen Webportals: des Brockhaus Wissensservice.

Betrieben und entwickelt wird der Service von Brockhaus NE in München, einer neu gegründeten Tochter der schwedischen Nationalenzyclopedin (NE). Das Unternehmen hat einem Bertelsmann-Sprecher zufolge sämtliche Brockhaus-Inhalte lizensiert, integriert zudem Titel wie "Unesco Welterbe", "Mensch in 3D" und die "Harenberg-Kulturführer".

"Damit machen wir die wertvollen Inhalte der großen, traditionsreichen Brockhaus-Redaktion für Institutionen zugänglich", sagt Geschäftsführer Hubert Kjellberg. Gerade in Zeiten frei zugänglicher Online-Wissensinhalte gebe es großen Bedarf für ein geprüftes Angebot. "Natürlich können die Menschen im freien Internet Informationen suchen, aber viele Menschen benötigen verlässliche und zudem zitierfähige Informationen", glaubt Kjellberg, und denkt dabei unter anderem an Studenten und Professoren, Schüler und Lehrer sowie Mitarbeiter staatlicher Organisationen. Kjellberg zufolge sind, neben dem Brockhaus Wissensservice, auch komplett neue Produkte geplant.

Als Kunden des Premiumdienstes kommen zunächst vor allem politische Institutionen und Bibliotheken infrage; die Bayerische Staatsbibliothek ist bereits an Bord, gerüchteweise auch die Bundesregierung. Wer sich den Wissensservice auf der Frankfurter Buchmesse gern ansehen möchte: NE ist mit einem Stand in Halle 4.2 (B19) vertreten.

Bertelsmann lizensierte zwar die Inhalte an NE, gibt Marke selbst jedoch nicht aus der Hand. Die Brockhaus-Redaktion, die auch nach dem operativen Aus im Sommer 2014 die Inhalte der Enzyklopädie aktuell hielt, verbleibt bei der Bertelsmann-Tochter Inmediaone in Gütersloh.