Antiquariat

Varia Antiquaria 91

25. April 2013
von Börsenblatt
Das antiquarische Buch als Gesamtkunstwerk, Jim Hinck über Google Books, Angebote von Guido Schwald. Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

"Antiquariate zelebrieren im Internetzeitalter Buch als Gesamtkunstwerk" – unter dieser recht konventionellen Überschrift steht am 23. April erschienener Beitrag von Heiko Weckbrodt (hier online nachzulesen; in den "Dresdner Neuesten Nachrichten" erschien am selben Tag eine gekürzte Fassung). Hingewiesen sei aber nicht nur auf den Artikel selbst, sondern auch auf den Kommentar von Michael Eschmann, Antiquar in Griesheim bei Darmstadt, der sich mit bedenkenswerten Argumenten gegen die leichtfertige Rede von besonderen und wertvollen Büchern als "Wertanlage" wendet, auch nicht im übertragenen Sinn. Im "Code of Ethics" heißt es ausdrücklich: "Members are advised not to promote antiquarian and rare books, or allied materials, as investment vehicles in themselves, or as part of investment schemes."

Bemerkenswert ist auch, dass Weckbrodt in seinen Text die noch viel zu wenig beachtete Einschätzung aufgenommen hat, dass es durchaus eine Handvoll jüngerer Antiquarinnen und Antiquare gibt, die mit guten Erfolgsaussichten den Weg der Selbständigkeit gehen – genannt werden sollen hier lediglich (ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit!) Stefan Schülke in Köln, Franziska Bierl und Daniela Kromp in München, Marc Daniel Kretzer in Kirchhain, Tobias Wimbauer in Hagen (vor kurzem im Fernsehen zu sehen), Jörg Tautenhahn in Lübeck und Torsten Sander in Dresden. Dem Phänomen und seiner Bedeutung für die mittelfristige Entwicklung des Branchenzweigs (unter Einschluss von Angestelltenverhältnissen jüngerer Antiquare und der Nachfolgegeneration in Familienunternehmen) müsste einmal gesondert nachgegangen werden.

Über den neuen Blog von Vialibri-Betreiber Jim Hinck war hier noch nichts zu lesen. Das sei nachgeholt mit einem Verweis auf den vor wenigen Tagen publizierten Beitrag "Will Google 'retire' Google Books too?"

Seine ersten, recht ansprechend gestalteten Werbeprospekte hat schließlich das von Guido Schwald vor wenigen Monaten eröffnete Nürnberger Buch- und Kunstantiquariat gerade verschickt (Interessenten können diese hier anfordern).