Autor von "Drei Leben"

Max Mannheimer im Alter von 96 Jahren gestorben

26. September 2016
von Börsenblatt
Der KZ-Überlebende Max Mannheimer ist am Freitagabend (23. September) in einer Münchener Klinik im Alter von 96 Jahren gestorben. Als Autor, Redner und Maler hatte er zeit seines Lebens die Erinnerung an den Holocaust wach gehalten.

Max Mannheimer wurde am 6. Februar 1920 in Neutitschein im heutigen Tschechien als ältestes von fünf Kindern einer jüdischen Familie geboren. Im Januar 1943 wurde er samt Familie nach Theresienstadt und anschließend nach Auschwitz deportiert. Seine Eltern, seine Frau, zwei Schwestern und ein Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Die einzigen Überlebenden der Familie waren Max Mannheimer und dessen Bruder Edgar. Mannheimer kehrte 1946 nach Deutschland zurück und heiratete im gleichen Jahr die Widerstandskämpferin Elfriede Eiselt. Er arbeitete schließlich bis zu seinem Ruhestand in München als Kaufmann. Nach dem Tod Eiselts heiratete Mannheimer 1965 die Amerikanerin Grace Franzen.

Als Autor und Maler Max Mannheimer hielt er die Erinnerungen an den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus wach. Mit seinen Büchern und Vorträgen kämpfte er gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen innerhalb der Gesellschaft, wie zuletzt in seinen Erinnerungen "Drei Leben" (dtv), aufgezeichnet von Marie-Luise von der Leyen. 

Als Maler expressionistischer Werke ist er unter dem Namen ben jakov bekannt.

2012 wurde Mannheimer mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.