Bayerische Akademie der Schönen Künste

Rainer-Malkowski-Preis an Lyriker Klaus Merz

31. Mai 2016
von Börsenblatt
Der Schweizer Dichter Klaus Merz erhält den mit 30.000 Euro dotierten Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Das Stipendium (10.000 Euro) geht an die Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Efrat Gal-Ed.

Charakteristisch für Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, in seiner Prosa wie in seiner Lyrik, sei die Kürze. "In seinen minimalistischen Gedichten gelingt es ihm, mit einem Augenaufschlag die ganze Welt zu umfassen", urteilte die Jury. "Ich bin", sagt Klaus Merz über sich, "eher ein vertikaler Erzähler, nicht ein horizontaler. Mein Versuch, es auf den Punkt zu bringen und diesen Punkt auch glühend zu machen, ist mein Anliegen und auch meine Passion", zitiert die Pressemitteilung. Zu seinem 70. Geburtstag erschien eine Werkausgabe aus Lyrik und Prosa in sieben Bänden.

Das Stipendium in Höhe von 10.000 Euro geht an Efrat Gal-Ed, geboren 1956 in Tiberias, Israel. Sie studierte Judaistik, Germanistik und Komparatistik sowie Malerei und promovierte in Jiddistik. Die Malerin und Autorin lebt in Köln und lehrt jiddische Literatur und Kultur an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Efrat Gal-Ed wird nicht nur für ihre Übersetzung des jiddischen Dichters Itzik Manger ausgezeichnet, dem sie auch eine umfangreiche Monografie gewidmet hat, sondern sie soll mit dem Preis auch ermuntert werden, eine größere Anthologie der weitgehend unbekannten jiddischen Poesie vorzubereiten, so die Preisstifter.

Zum Preis

Der Rainer-Malkowski-Preis ist mit 30.000 Euro Preisgeld einer der höchstdotierten deutschen Literaturpreise. Das zusätzliche Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis verdankt sich der 2005 gegründeten Stiftung zur Förderung deutschsprachiger Literatur und entspricht damit dem Wunsch des 2003 verstorbenen Lyrikers Rainer Malkowski.

Der Preis wird von der Bayerische Akademie der Schönen Künste verliehen.

Die Preisverleihung findet am Montag, den 24. Oktober, um 19 Uhr in den Räumen der Akademie in der Münchner Residenz statt.