Berufsfindung

Aufbruch zu neuen Ufern

14. August 2015
von Sabine Schmidt
Manchen gelingt es: nicht nur den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch noch Spaß damit zu haben. Anderen gelingt es nicht: Weil sie erst mal einen Beruf gelernt haben, der sicher und solide schien, sie auf Dauer aber morgens nicht gerade aus den Federn treibt.

Aber nichts muss bleiben, wie es ist, meint Berufsberaterin Uta Glaubitz. Sie macht Mut, zu anderen Ufern aufzubrechen – und erzählt, was sie schon alles erlebt hat: "Wie eine Krankenschwester zur Kapitänin, ein Banker zum Drachenboot-Eventmanager und eine Journalistin zur Försterin wurde. Ein Werber wurde zum DJ, eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamts zur Maskenbildnerin, eine Weiterbildungsreferentin zur Bibliothekarin."

"Individuelle Berufsfindung" ist ihr Zauberwort, und dabei legt Uta Glaubitz den Schwerpunkt gerade nicht auf den aktuellen Arbeitsmarkt: Auch, weil die heute sicher scheinenden Jobs morgen schon wieder passé sein können. Man sollte vielmehr auf das schauen, was man gut kann, was begeistert und motiviert, empfiehlt sie; sich überlegen, welcher Beruf dazu passt, ihn vielleicht sogar erfinden und dann sorgfältig planen, wie man seine Träume umsetzen kann.

Es ist eine gute Mischung aus Visionen, Brainstorming und Praxistipps, die sie in ihrem Buch "Der Job, der zu mir passt" (Campus) anbietet. Man muss Vertrautes loslassen können, um ihr zu folgen. Aber auch der Realitätssinn kommt nicht zu kurz: Wer für Gerechtigkeit im Gerichtssaal kämpfen will, muss nun mal erst Jura studieren. Und wer eine Familie zu ernähren hat, kann nicht einfach seinen Job sausen lassen, um Krimis zu schreiben. Dennoch müssen neue Ufer keine Hirngespinste bleiben, und wer noch einmal aufbrechen will, findet in Uta Glaubitz eine gute Lotsin.