Beste internationale Literaturverfilmungen 2016

Buchmesse zeichnet Tom Ford und Claude Barras aus

19. Oktober 2016
von Börsenblatt
Die Frankfurter Buchmesse hat ihren Preis für die beste internationale Literaturverfilmung 2016 vergeben, neu hinzugekommen ist in diesem Jahr erstmals die Kategorie Kinder- und Jugendfilm. Preisträger sind die Regisseure Tom Ford und Claude Barras.

Der Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste internationale Literaturverfilmung 2016 geht in der Hauptkategorie an den US-amerikanischen Modedesigner und Regisseur Tom Ford für den Thriller "Nocturnal Animals", eine Adaption des Romans "Tony & Susan" von Austin Wright (deutscher Verlag: btb), wie die Messe informiert. Der Film startet am 22. Dezember in den deutschen Kinos.

In der neuen Kategorie "Kinder- und Jugendfilm" wird die Produktion "Ma vie de Courgette" prämiert, nach dem Jugendroman "Autobiographie d’une Courgette2 von Gilles Paris (deutsch: "Autobiografie einer Pflaume", erschienen bei Knaus). Der Stop-Motion-Film ist Claude Barras‘ erster abendfüllender Spielfilm. Er wurde auf dem Filmfestival in Cannes gezeigt und ist die offizielle Einreichung der Schweiz für den Academy Award in der Kategorie "Best Foreign Film" 2017.

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, sagt zur Begründung: "Beide Produktionen überzeugen durch ihre Originalität und Kreativität im Umgang mit dem literarischen Stoff. Gleichzeitig haben beide Regisseure die Botschaft der Schriftsteller kongenial umgesetzt und sind den in den Büchern vermittelten Gefühlen auf meisterhafte Art und Weise treu geblieben."

"Hohe mediale Verwertbarkeit"

Man habe die neue  Kategorie "Beste internationale Literaturverfilmung − Kinder- und Jugendfilm" eingeführt, so Boos weiter, weil das Segment Kinder-und Jugendbuch weltweit dynamisches Wachstum verzeichne: "Ausschlaggebend dafür ist sicher die hohe mediale Verwertbarkeit dieser Stoffe. An erster Stelle steht hier der der Film." Eine gelungene Buchverfilmung trage mittlerweile entscheidend zum Umsatzerfolg der Kinder- und Jugendbuchverlage bei.

Der Preis ist nicht dotiert. Die Termine für die Preisverleihung werden noch bekannt gegeben.

Seit 2004 vergibt die Frankfurter Buchmesse jährlich den Preis für die beste internationale Literaturverfilmung. Frühere Preisträger sind u.a. Todd Haynes (2015), Anton Corbijn (2014), Ziad Doueiri und seine Frau Joelle Touma (2013), Stephen Daldry (2012) und der Produzent David Heyman (2011).

In diesem Jahr hat Juergen Boos einen Beirat für den Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste internationale Literaturverfilmung einberufen. Das Gremium setzt sich zusammen aus Leo Barraclough, Berichterstatter für das US-Branchenmagazin Variety; Rajendra Roy, The Celeste Bartos Chief Curator of Film, Museum of Modern Art (MoMA), Beat Glur, Pressesprecher Zurich Film Festival und Ulrich Höcherl, Leitender Chefredakteur der Fachzeitschrift "Blickpunkt:Film" und stellvertretender Geschäftsführer von Busch Entertainment Media.