Bilanz 2010

Bertelsmann übertrifft Gewinnprognose

29. März 2011
von Börsenblatt
Bertelsmann präsentiert seine Kennzahlen für 2010: Danach hat das internationale Medienunternehmen seine zum Halbjahr angehobene Prognose von mehr als 500 Mio. Euro beim Konzernergebnis deutlich übertroffen. Das Konzernergebnis wurde im Geschäftsjahr 2010 von 35 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 656 Mio. Euro vervielfacht.

Die zur Stunde in Gütersloh vorgestellte Bilanz weist darüber hinaus eine kräftige Umsatzerholung sowie einen sprunghaften Anstieg auch beim Operating EBIT aus. Die operative Umsatzrendite erreichte mit 11,7 Prozent Rekordniveau. Hintergrund seien gut laufende Geschäfte in einem verbesserten konjunkturellen Umfeld sowie nachhaltig wirkende Kostenmaßnahmen, teilt der Konzern mit.

Eine starke operative Performance wiesen 2010 neben der RTL Group und Gruner + Jahr auch die Publikumsverlagsgruppe Random House auf. Die Gruppe steigerte 2010 dank eines starken Titelportfolios, eines rasch wachsenden Digitalgeschäfts und positiver Währungseffekte sowohl ihren Umsatz als auch das operative Ergebnis. Zu der verbesserten Performance trugen auch fortgesetzte Kostenmaßnahmen bei. Der Umsatz lag mit 1,8 Mrd. Euro um 6,1 Prozent höher als im Vorjahr (1,7 Mrd. Euro); das Operating EBIT stieg um 26,3 Prozent auf 173 Mio. Euro (Vj.: 137 Mio. Euro). Die Umsatzrendite erreichte 9,5 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr. Zum Jahresende beschäftigte Random House 5.264 Mitarbeiter (31. Dezember 2009: 5.432). Die Random-House-Verlage veröffentlichten 2010 mehrere der weltweit meistverkauften Printtitel und E-Books, wobei gedruckte Bücher weiterhin das vorherrschende Leseformat darstellen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Verbreitung von E-Readern und Tablet-PCs dehnte Random House zugleich seine E-Book-Programme auf insgesamt mehr als 25.000 Titel aus. Weltweit legten die Digitalverkäufe der Verlagsgruppe binnen Jahresfrist um rund 250 Prozent zu. In den USA wurden einige Romantitel in der ersten Verkaufswoche bereits zu mehr als 50 Prozent elektronisch abgesetzt.

Im deutschsprachigen Raum kamen sechs der zehn meistverkauften Titel von Verlagen der Verlagsgruppe Random House, darunter „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin – das einzige Buch, das sich 2010 in Deutschland mehr als eine Million Mal verkaufte. Die Verlagsgruppe Random House übernahm im Berichtszeitraum den Hörverlag DHV. In Großbritannien steuerte die Random House Group UK nahezu ein Drittel aller Titel auf den Bestsellerlisten der „Sunday Times“ und mehr Nummer-eins-Titel als jede andere Verlagsgruppe bei. Die Memoiren des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair („A Journey“) erzielten bei der Erstveröffentlichung Rekord-verkaufszahlen. Im spanischsprachigen Raum stellte Random House Mondadori mit „La Caída de los Gigantes“ von Ken Follett und „Dime quién soy“ von Julia Navarro zwei der fünf meistverkauften Titel. Random-House-Autoren wurden im Berichtszeitraum mit zahlreichen prestigeträchtigen Auszeichnungen bedacht, darunter zwei Pulitzer-Preisen: T. J. Stiles erhielt die Auszeichnung für sein Werk „The First Tycoon“ (Biography) und David E. Hoffman für „The Dead Hand“ (General Nonfiction).

Die Direct Group verzeichnete mit ihren Club- und Buchhandelsgeschäften 2010 einen Rückgang beim Umsatz und beim operativen Ergebnis; Hintergrund sind der Rückzug aus mehreren Ländern sowie sinkende Mitglieder- und Buchhandelsumsätze in wichtigen Märkten. Der Umsatz sank um 14,2 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro (Vj.: 1,2 Mrd. Euro), das Operating EBIT um 14,3 Prozent auf 24 Mio. Euro nach 28 Mio. Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite betrug 2,2 Prozent (Vj.: 2,2 Prozent).