Bilanz 2014 der Orell Füssli Holding

Buchumsätze im Minus, aber positives Gruppenergebnis

23. März 2015
von Börsenblatt
Die Orell Füssli Holding meldet für das Geschäftsjahr 2014 im Buchhandel einen Nettoumsatz von 110,4 Millionen Schweizer Franken − bezogen auf den 50-Prozent-Anteil am Joint Venture Orell Füssli Thalia. Der Rückgang der Buchumsätze liege leicht unter fünf Prozent.

Der weiterhin rückläufige Schweizer Buchmarkt habe 2014 das Geschäft der Orell Füssli Thalia AG beeinflusst, so Unternehmen. Allerdings hätte das Minus der Buchumsätze der Orell Füssli Thalia AG leicht unter dem Gesamtrückgang der Deutschschweizer Buchbranche von rund fünf Prozent gelegen. Der stationäre Buchhandel verzeichnete einen Rückgang, der durch ein Wachstum bei E-Books und E-Readern sowie durch das Angebot ergänzender Sortimente teilweise aufgefangen werden konnte.

Im Buchhandel erzielte die Orell Füssli Holding im ersten vollen Geschäftsjahr (2014) des Joint Ventures Orell Füssli Thalia AG − gemäß ihrem 50-Prozent-Anteil − einen Nettoumsatz von 110,4 Millionen Schweizer Franken. Das Betriebsergebnis vor Sondereffekten liegt bei 2,4 Millionen Franken, das Betriebsergebnis (EBIT) bei 3,1 Millionen Franken.

Das Geschäftsjahr 2014 sei durch eine "herausfordernde Marktsituation" geprägt gewesen, heißt es in der Mitteilung weiter. Zahlreiche Projekte im Zuge der Zusammenlegung von Orell Füssli und Thalia habe man umgesetzt − insbesondere mit Blick auf die rasche Nutzung von Synergien im Einkauf und in der Beschaffungslogistik.

Im Online-Bereich habe man"die Markenlandschaft maßgeblich verändert": Die Orell Füssli Thalia AG konzentriere sich nun auf die drei Marken books.ch, buch.ch sowie thalia.ch. Im stationären Geschäft verfolge das Unternehmen "einen qualitativ hochwertigen Auftritt" bezüglich Beratung und Sortiment. Zudem werde sowohl die starke Präsenz in den neuen Verkaufskanälen als auch der digitale Fokus beibehalten − hier setzt man insbesondere auf die Zugehörigkeit zur Tolino-Allianz.

Verlagsgeschäft

Im Verlagsgeschäft lag der Nettoerlös 2014 um vier Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Als Grund nennt das Unternehmen die Kündigung eines Vertriebsvertrags mit einem deutschen Schulbuchverlag. Positiv entwickelt hätten sich die Segmente Juristische Medien, Sach- und Kinderbücher. "Auf der Ergebnisseite besteht allerdings weiterhin Handlungsbedarf", bilanziert Orell Füssli. 

Gesamtergebnis

Insgesamt erzielte Orell Füssli 2014 einen Nettoumsatz von 288,1 Millionen Schweizer Franken, das sind 5,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Als Betriebsergebnis meldet die Holding 4 Millionen Franken (2013: -20,7 Millionen Franken). Das Jahresergebnis der Orell Füssli Gruppe betrug laut Bilanz 1,7 Millionen Franken (Vorjahr: -17 Millionen Franken).

Für die Tochter Atlanic Zeiser ging der Nettoerlös 2014 mit 60,9 Millionen Euro um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, das EBIT lag bei 2,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,4 Millionen Euro). Im Sicherheitsdruck steigerte die Holding ihren Umsatz um 23 Prozent auf 92,7 Millionen Franken. Unterm Strich bleiben als Betriebsergebnis (EBIT) minus 600.000 Franken (2013: -25 Millionen Franken).

Veränderungen in der Geschäftsleitung

Die Geschäftsleitung der Orell Füssli Holding AG setzt sich ab 1. April 2015 aus Martin Buyle (CEO), Beat Müller (CFO), Martin Söderberg (Leiter Unternehmensentwicklung) und Peter Crottogini (Leiter Personal Gruppe) zusammen. Die Divisionen werden von Manfred Minich (Atlantic Zeiser), Dieter Sauter und Philipp Seewer (Sicherheitsdruck) und Matti Schüsseler (Verlag) geleitet.

Ausblick

Für das laufende Jahr erwartet die Orell Füssli Gruppe eine weitere Verbesserung der Ertragssituation − aufgrund der operativen Verbesserungen und der Festigung der Marktposition. Der Buchhandel sei in einem schwierigen Marktumfeld gut positioniert.