Börsenverein sieht auch Onlinehändler in der Pflicht

Plastiktüten sollen aus dem Buchhandel verschwinden

24. Februar 2016
von Börsenblatt
Der stationäre Buchhandel will Plastiktüten künftig nicht mehr kostenfrei abgeben: Bis 2018 sollen 80 Prozent aller Plastiktüten im Einzelhandel an die Kunden nur noch kostenpflichtig weitergegeben werden. Das ist zumindest das Ziel einer Aktion zur freiwilligen Selbstverpflichtung des Handelsverbandes Deutschland (HDE). 

Die großen Buchhändler haben sich laut Mitteilung des Börsenvereins dazu verpflichtet, die HDE-Vorgaben nach und nach umsetzen.

„Der Börsenverein begrüßt die Initiative des HDE, denn eine Selbstverpflichtung lässt den einzelnen Händlern ausreichend Spielraum, sich in dieser Frage verantwortungsbewusst zu positionieren. Schon heute handelt der stationäre Buchhandel dabei vielerorts vorbildhaft. Viele Händler bieten Mehrwegtaschen aus Stoff oder Recyclingmaterial als Alternativen zur Kunststofftragetasche an", sagt Kyra Dreher, Geschäftsführerin des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Kritisch sieht der Branchenverband, dass sich sowohl die Vorgabe der Europäischen Union als auch die des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) auf die bloße Vermeidung von Plastiktüten beschränken. „Es darf nicht nur der Einzelhandel in die Pflicht genommen werden, das erzeugt eine Schieflage. Der Versand- und Online-Handel bringt große Massen Verpackungsmüll aus Kunststoff in Umlauf. Will man Plastikmüll reduzieren, sollte auch das zum Thema werden“, so Dreher.