Branchenbilanz zur Ausbildung

Hohe Abbrecherquote

28. April 2016
von Börsenblatt
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat frische Ausbildungszahlen vorgelegt: Die Zahl der Buchhandels-Azubis und Medienkaufleute Digital und Print ist leicht gesunken. Besonders Sorge bereitet die wachsende Zahl der Abbrecher.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat frische Ausbildungszahlen vorgelegt: 2015 wurden 450 neue Ausbildungsverhältnisse für den Beruf „Buchhändler/in“ abgeschlossen - etwas weniger als im Vorjahr (468, Stichtag: jeweils 30. September). Im Ausbildungsberuf „Medienkaufmann/-frau Digital und Print“ gab es 729 Neuverträge (2014: 750). Zudem starteten wieder 45 Nachwuchskräfte eine Ausbildung als „Einzelhandelskaufmann/-frau“ im Buchhandel. Die Ausbildungsbereitschaft der Branche sei damit „unvermindert hoch“, so das Fazit des Börsenvereins.

 

Anders als in den Vorjahren hat diesmal allerdings eine größere Zahl von Azubis die Stelle gar nicht erst angetreten - oder das Arbeitsverhältnis noch in der Probezeit beendet. Das zeigen die jüngst vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag veröffentlichten Daten, die zum 31. Dezember 2015 erhoben wurden und damit auch die Veränderungen in den vier ersten Ausbildungsmonaten widerspiegeln: Hier wurden nur noch 420 Neuverträge für Buchhändler und 707 für Medienkaufleute gezählt.

Für Monika Kolb-Klausch, Bildungsdirektorin des Börsenvereins, belegen diese Zahlen „die wachsenden Herausforderungen im Recruiting und bei der Bindung von Azubis“. Oft hätten beide Seiten falsche Erwartungen. „Es bedarf heute anderer Maßnahmen, um junge Menschen für die Tätigkeit und das Unternehmen zu begeistern.“ Über alle Branchen hinweg liegt die Abbruchquote laut BIBB bei fast 25 Prozent, je nach Lage auf dem Ausbildungsmarkt.

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