Braunschweiger Auszeichnung

Huch-Poetik-Dozentur für Annette Pehnt

17. Februar 2016
von Börsenblatt
Die Schriftstellerin Annette Pehnt erhält für ihren Roman "Chronik der Nähe" (Piper) den Preis der Ricarda-Huch-Poetik-Dozentur für Frauen und Gender in der literarischen Welt 2016, der von der Stadt Braunschweig und Partnern vergeben wird. Pehnt erhält ein Preisgeld von 7.000 Euro sowie einen dotierten Lehrauftrag im Sommersemester 2016 an der Technischen Universität Braunschweig.

In der Begründung der Jury heißt es: "Annette Pehnt erfindet Sujets, Geschichten, Handlungen, die zugleich einfach und phantastisch sind. Ihre Werke – Romane, Kurzerzählungen, knappe, zwischen Poesie und Lyrik oszillierende Texte – thematisieren Grenzen, die befragt, beschritten und überschritten werden. Die Texte haben eine große 'Tiefenschärfe' und sind im besten Sinn (Ver)dichtungen. Sie siedeln im konkreten Nirgendwo zwischen Prosa und Lyrik, zwischen dem Imaginären und dem Realen. Ihr Roman 'Chronik der Nähe' ist eine Drei-Generationen-Erzählung und greift damit ein bekanntes Genre auf, das wiederholt eingesetzt worden ist, um die Perspektive von Frauen auf ihre Position in der Gesellschaft über einen längeren Zeitabschnitt erfahrbar zu machen." 

Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau. Nach einem Jahr Freiwilligenarbeit in Belfast verbrachte sie mehrere Jahre in Irland, Schottland und den USA. Sie studierte Anglistik, Keltologie und Germanistik in Köln, Galway, Berkeley/California und Freiburg und promovierte über irische Literatur. Seit 2007 ist sie Dozentin an der PH Freiburg. Zu ihren schriftstellerischen Werken gehören: "Ich muß los" (Roman, München 2001), "Herr Jakobi und die Dinge des Lebens" (Roman, München 2005), "Rabea und Marili" (Kinderbuch, Hamburg 2006), "Mobbing" (Roman, München 2007), "Annika und die geheimnisvollen Freunde" (Kinderbuch, Hamburg 2007), "Hier kommt Michelle" (Campusroman, Freiburg 2010), "Lexikon der Angst" (München 2013), "Der Bärbeiß" (Kinderbuch, München 2013).

Zum Preis

Die Ricarda-Huch-Poetik-Dozentur für Frauen und Gender in der literarischen Welt wurde 2015 im im Namen der prominenten Braunschweiger Schriftstellerin zur Förderung der Auseinandersetzung mit Genderdimensionen in der Gegenwartsliteratur ins Leben gerufen. Mit der Verleihung der Ricarda-Huch-Poetik Dozentur zeichnen die Partner jährlich eine Dozentin oder einen Dozenten aus, die sich durch bedeutende Leistungen auf dem Gebiet der Gegenwartsliteratur oder der literarischen Kritik ausgewiesen haben und in deren Werk Geschlechterdimensionen von zentraler Bedeutung sind.

Vergeben wird der Preis von der Stadt Braunschweig, der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften der Technischen Universität Carolo Wilhelmina Braunschweig, dem Braunschweiger Zentrum für Gender Studies (BZG) und dem Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte an der Technischen Universität Braunschweig.