Der Berliner Dienstleister txtr ist insolvent

Umbau und Käufersuche

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Berliner E-Book-Dienstleister und E-Reading-Plattform txtr hat beim Amtsgericht Charlottenburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. In den kommenden Monaten soll das Unternehmen restruktiert und ein Käufer gefunden werden.

Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 23. Januar bis zur endgültigen Entscheidung über den Antrag den Berliner Rechtsanwalt Christian Köhler-Ma zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. In einer Presseinformation kündigte txtr inzwischen eine Restrukturierung des Unternehmens innerhalb der nächsten Monate an − dafür arbeite man mit Olswang Restructuring Solutions zusammen. Zusammen will man zudem einen Käufer für txtr suchen. Es gebe bereits einige Interessenten, so txtr.

In den nächsten drei Monaten laufe zunächst der sogenannte Insolvenzgeldzeitraum, so Christian Köhler-Ma gegenüber boersenblatt.net. In dieser Zeit werde nach einer Sanierungslösung gesucht. Er sei in Gesprächen mit verschiedenen Parteien, die Hoffnung geben. "Zum Ende März kommt es höchstwahrscheinlich zu einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens", erklärt Köhler-Ma, "ob es zur Sanierung und Fortführung des Unternehmens kommt, bleibt abzuwarten."

Die E-Book-Stores und die E-Reading-Plattform werden in der Zeit wie gewohnt weiterlaufen, versichert txtr in seiner Mitteilung. Kunden könnten weiterhin E-Books kaufen und lesen. Auch für die txtr-Partner und -Töchter, etwa für den E-Book-Abodienst Blloon, würde sich nichts ändern. 

Txtr wurde 2008 von Thomas Leliveld gegründet. Aktuell bietet das Unternehmen in 25 Ländern E-Reading-Dienste an.