Der Buchhandel im Videokaufmarkt

Sortiment setzt weniger Filme ab

29. Februar 2016
von Börsenblatt
Im vergangenen Jahr hat die deutsche Videobranche im Kaufmarkt rund 1,3 Milliarden Euro umgesetzt − 3 Prozent davon wurden im Buchhandel eingespielt. Das hat GfK Consumer Panels im Autrag der deutschen Filmförderanstalt ermittelt.

Die Zahlen zum Leih- und Kaufmarkt der deutschen Videobranche hatte der Bundesverband Audiovisuelle Medien (bvv) bereits Anfang Februar bekannt gegeben − jetzt wurden Zahlen zu den einzelnen Vertriebswegen im Kaufmarkt veröffentlicht. Darunter zum Buchhandel (stationär, online, Versand).

Stationärer Buchhandel

Danach sank der Anteil des stationären Buchhandels am Umsatz im Kaufmarkt von 4 Prozent 2014 (56 Millionen Euro) auf 3 Prozent 2015 (45 Millionen Euro) − die Einnahmen gingen dabei im Jahresvergleich um 18 Prozent zurück. Laut bvv-Geschäftsführer Oliver Trettin sind dafür vor allem flächenbedingte Rückgänge bei Weltbild und Club Bertelsmann verantwortlich − dort sei der Marktanteil von 36 Prozent (2011) auf 6 Prozent (2015) gesunken. Ohne die Berücksichtigung der Weltbild-Filialen hätte der DVD-Umsatz innerhalb der letzten fünf Jahre leicht zugelegt.

Zum Vergleich: Die höchsten Umsatzanteile im Videokaufmarkt (1.349 Mio. Euro) erzielten 2015 die Vertriebswege E-Commerce (36 Prozent) und Elektrofachmärkte (30 Prozent), Downloads kamen auf 7 Prozent.

Weniger Käufer

Im stationären Sortiment kauften 2015 rund 2,1 Millionen Kunden physische Kaufvideos − 12 Prozent weniger als 2014 (2,4 Millionen). Auch die Anzahl der verkauften Videos fiel von 5,2 Millionen auf 4,2 Millionen Stück (minus 19 Prozent). Pro Käufer waren das im Schnitt 2,0 Videos 2015 (2014: 2,2), dabei schrumpften ihre durchschnittlichen Ausgaben im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 22 Euro. Einzig der durchschnittliche Kaufpreis stieg leicht von 10,62 Euro (2014) auf 10,72 Euro (2015).

Gut ging im stationären Buchhandel das "Special Interest"-Segment mit einem Marktanteil von 7 Prozent im physischen Videokaufmarkt. Im Bereich Spielfilm waren insbesondere Katalog-Titel (48 Prozent; zum Vergleich Gesamtmarkt: 41 Prozent) gefragt. Neuerscheinungen kamen auf einen Anteil von 24 Prozent und lagen damit unter dem Gesamtschnitt (30 Prozent).

Die DVD hat im stationären Buchhandel weiterhin eine überragende Bedeutung bei physischen Videos: Sie sorgte 2015 für 94 Prozent des Umsatzes, die Blu-ray-Disc für 6 Prozent. Im gesamten Videokaufmarkt kam die DVD auf einen Anteil von 66 Prozent, die Blu-ray auf 34 Prozent.

Erweiterter Buchhandel

Für den erweiterten Buchhandel (stationär, Online, Versand) ermittelte GfK Consumer Panel für 2015 einen Umsatz mit physischen Kaufvideos in Höhe von 114 Millionen Euro bei einem Marktanteil von 9 Prozent. Hier wurden 3,7 Millionen Käufer gezählt, die 8,9 Millionen Videos kauften − pro Kopf 2,4 Stück. Dabei gaben die Käufer im Schnitt 31 Euro aus, bei einem Durschnittspreis pro Video von 12,85 Euro.

Verkaufscharts

Der meistverkaufte Film im stationären Buchhandel war 2015 "Honig im Kopf" von Til Schweiger, gefolgt von "Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere" und "Fifty Shades of Grey: Geheimes Verlangen".