Seit 2009 betreibt Alexandra Messerschmidt die Buchhandlung am Markt im südthüringischen Hildburghausen. Sie führt in dem fast 12.000 Einwohner großen Ort den einzigen Buchladen. Vor Ort hat sie mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen: Junge Leute ziehen – wegen der Jobbedingungen - aus der Region weg und viele Pendler, die in Bayern arbeiten, lassen ihr Geld meist direkt dort. Doch die 40-Jährige Buchhändlerin hat sich gut mit der Situation arrangiert. Wohl auch, weil die Buchhandlung am Markt ein Begegnungsort für alle Generationen ist: "Ab und zu treffen sich die älteren Leute in unserem Laden, verbringen hier eine nette Zeit und bedanken sich anschließend dafür. Nicht immer kaufen sie auch tatsächlich etwas, aber es macht sie glücklich. Und beim nächsten Mal geben sie dann auch wieder Geld hier aus", erzählt die gelernte Buchhändlerin, die auch regelmäßig beim Seniorenkreis liest.
Die Leser von Morgen, das weiß Alexandra Messerschmidt, findet sie im Nachwuchs. Und so spielt die Leseförderung eine ganz besonders große Rolle in ihrem beruflichen Alltag. Sie liest Kindergartenkindern vor, besucht Schulen und empfängt die jungen Leser zum Welttag des Buches mit einem eigenen Programm. "Die Arbeit rund um die Leseförderung macht sehr viel Spaß und trägt Früchte. Es freut mich, wenn ich die Lust am Buch bei den Kindern wecken kann und sie dann irgendwann auf der Suche nach der nächsten Geschichte durch den Laden stöbern", sagt Messerschmidt.
Auch die Zusammenarbeit bei Lesungen mit der Stadt- und Kreisbibliothek schätzt die Buchhändlerin sehr. Ohnehin bringt sie sich im Stadtgeschehen ein. So zum Beispiel bei der jährlich im Frühjahr stattfindenden "Hildburghäuser Kulturnacht", die 2013 vom Stadtmuseum Hildburghausen initiiert und unter anderem von Alexandra Messerschmidt und der Buchhandlung am Markt unterstützt wird. Die Vorbereitungen für die nächste Kulturnacht sind längst im Gange. Ihr Team, bestehend aus Ehemann und einer weiteren Vollzeitkraft, ist natürlich mit an Bord.
Erfahrung als Eigentümerin eines Ladens brachte die gelernte Buchhändlerin 2009 bereits mit. Im Jahr 2000 eröffnete Alexandra Messerschmidt eine Buchhandlung in Brandenburg – in Bad Saarow. Dann kam die Liebe dazwischen: 2005 verkaufte sie die Buchhandlung, heiratete und zog nach Thüringen. Seit der Eröffnung in Hildburghausen hat sie bereits zwei Azubis zu Buchhändlern ausgebildet, außerdem unterstützt sie seit 2011 ihr Mann. Für den Deutschen Buchhandlungspreis hatte sie sich bereits letztes Jahr beworben, 2016 hat es nun geklappt. Ausgezeichnet wird sie allerdings auch von ihren Kunden, die die Buchhändlerin regelmäßig wissen lassen, dass sie und ihr Laden eine große Bereicherung für die Stadt sind.
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