Deutscher Buchpreis

Werbeeffekt im Buchhandel

18. August 2016
von Tamara Weise
Der Deutsche Buchpreis ist ein Leuchtturm im Bücherjahr – nächste Woche erscheint die Longlist. Kann der Buchhandel den Werbeeffekt für sich nutzen? Drei Beispiele.

156 Romane gehen in diesem Jahr in das Rennen um den Deutschen Buchpreis, 20 davon werden es, wie immer, auf die Longlist schaffen – und die ist nicht mehr weit: In der kommenden Woche, am 23. August, will die Jury um den Literaturkritiker Christoph Schröder die von ihr auserwählten Titel vorstellen.

Dem Buchhandel liefert sie damit eine Steilvorlage. Zwar läuft das Marketing nicht von selbst, doch Sortimenter, die sich darauf einlassen, können nur profitieren: Der Preis genießt eine so hohe Aufmerksamkeit, dass jeder, der allein ein Plakat ins Schaufenster hängt, Teil der großen Kampagne wird, die der Organisator des Bücherwettbewerbs – die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung – jetzt sukzessive in Gang setzt. Sie sichert allen mindestens acht Wochen lang, von der Veröffentlichung der Longlist bis zur Preisvergabe am 17. Oktober, besonderes Interesse. Was kommt bei den Kunden an, wodurch wird die Neugier der Leser befördert? Dabei macht jeder Buchhändler so seine eigenen Erfahrungen – je nach thematischer Ausrichtung, Zielgruppe und Standort. Drei Beispiele:

  • In der sächsischen Kleinstadt Reichenbach haben die Leser diesmal Glück – ihre Vogtländische Buchhandlung bekam den Zuschlag für eine Blind-Date-Lesung mit einem der nominierten Autoren. "Eine Superidee" sei das Format, sagt Inhaberin Antje Teubert-Bauch und hofft auf viel Zuspruch. "Wir gehören leider nicht zu den typischen Literaturorten, in denen der Preis zum Stadtgespräch wird." Teubert-Bauch bleibt trotzdem am Ball – und wird auch wieder die Broschüre "Longlist-Leseproben" anbieten. 
  • Für Renate Braun von der Nürnberger Buchhandlung in Johannis sieht der Buchpreis-Alltag ähnlich aus. Sie orderte für ihr Stadtteil-Sortiment das offizielle Deko-Paket und die "Longlist-Lese­proben", betont jedoch zugleich, dass ihr das kleine Paket mit 25 Exemplaren ausreiche. "Einige Vielleser warten schon darauf, alle anderen Kunden sind leider bis heute etwas zögerlich." Von den Longlist-Titeln werde sie entsprechend auch nur jeweils einen Teil einkaufen. Braun: "Ich konzentriere mich später auf die Shortlist."
  • Die Buchhandlung Kafka & Co. im Zentrum von Detmold, gerade für den Deutschen Buchhandlungspreis nominiert, gilt als Lokalmatador in Sachen Buch und Lesen. "Wir bieten anspruchsvolle Belletristik und Sachbücher", erklärt Inhaber Albert Lange. Dass er den Deutschen Buchpreis ins Blickfeld rückt, ist für ihn selbstverständlich – er nutzt wieder das Deko-Paket, wird die Titel der Longlist komplett vorrätig haben und die "Longlist-Leseproben" an rund 100 ausgewählte Kunden verschenken. "Ich halte es für wichtig, sie nicht einfach im Laden auszulegen, sondern Kunden ganz gezielt mitzugeben", sagt der Buchhändler. Damit habe er, im Hinblick auf die Kundenbindung und den Umsatz, die besten Erfahrungen gemacht. "Für unsere anspruchsvollen Kunden ist das Longlist-Buch, so hochwertig, wie es daherkommt, eine ideale Orientierungshilfe."

Longlist-Marketing

Die 128-seitige Broschüre "Longlist-Leseproben" bietet Auszüge aus allen der 20 nominierten Titel, dazu eine Kurzbiografie des jeweiligen Autors. Knapp 800 Sortimente werden sie in diesem Jahr einsetzen.

Bezug über den Kundenservice der MVB:
069 / 1306 - 550 oder
http://bit.ly/2aRA0E5

Mindestbestellmenge: 25 Exemplare

Kosten: Für das Werbemittel gelten Staffelpreise (zzgl. MwSt.; Versand auf dem Postweg via DPD)

  • ab 25 Exemplare: je 1,50 €
  • ab 50 Exemplare: je 1,20 €
  • ab 100 Exemplare: je 1,00 €
  • ab 150 Exemplare: je 0,95 €

Auslieferung: ab 23. August 2016 (Tag der Longlist-Bekanntgabe)

Übersicht über alle Buchhandlungen, die ihren Kunden das Longlist-Buch anbieten: www.buchhandlung-finden.de

Parallel gibt es ein Deko-Paket (kostenlos für Mitglieder des Börsenvereins).