Dass es bei der ehemals zu Weltbild gehörenden Logistik-Sparte kriselt, weitere Entlassungen anstehen, und das Logistikzentrum nach wie vor mit seiner Auslastung kämpft, ist bekannt. Bekannt ist auch, dass sich Unternehmensleitung und Betriebsrat ein Tauziehen liefern – um jede einzelne Stelle der noch verbliebenen rund 450 Stellen (siehe Archiv).
Um das Problem mit der Auslastung und der Kostenentwicklung zu lösen, will die Unternehmensleitung ein Drittel der Stellen abbauen – während die Mitarbeitervertreter mehr Drittgeschäft fordern. Nun zieht angeblich die Muttergesellschaft von Also Deutschland in Schweiz die Reißleine, will ihre Investitionen in den Standort Augsburg einstellen, meldet die Süddeutsche Zeitung. Grund: Im ersten Halbjahr 2015 habe der Standort etwa vier Millionen Euro Verlust eingefahren – um den Betrieb wieder auf Kurs zu bringen, müsste die Droege-Tochter rund acht Millionen Euro ausgeben.
Wie es aussieht, läuft der Disput auf eine Insolvenz hinaus. „Das Unternehmen hat eine Zukunft und kann überleben“, wird Geschäftsführer Rainer Wenz zitiert. „Dafür muss es aber saniert werden. Wir müssen jetzt das Ruder herumreißen.“ Die Gesellschafter hätten signalisiert, die Sanierung zu unterstützen, „wenn alle Beteiligten bei der Restrukturierung konstruktiv mitwirken.“
Konstruktiv bedeutet in diesem Fall wohl, dass kein Weg an einer Verkleinerung der Logistikmannschaft vorbeiführt. Wenz bringt der „Süddeutschen“ gegenüber eine Insolvenz in Eigenverwaltung ins Spiel, ähnlich lief es auch bei der Filialkette Weltbild plus. Dabei könnte sich das Unternehmen unter Aufsicht selbst sanieren.