Europäischer Literaturpreis

Prämierte Autoren aus 13 Ländern

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Auf der Frankfurter Buchmesse werden die Gewinner des Europäischen Literaturpreises bekanntgegeben. Danach debattieren Autoren mit EU-Kommissarin Androulla Vassiliou über die Frage, ob Kultur ein Stiefkind in Europa ist.

Verkündet werden die Preisträger von der EU-Kommissarin am Messe-Mittwoch, 8. Oktober (10.00 Uhr, Lesezelt, Agora). In diesem Jahr kommen die Gewinner aus folgenden 13 Ländern: Albanien, Bulgarien, Griechenland, Island, Lettland, Liechtenstein, Malta, Montenegro, Niederlande, Serbien, Tschechische Republik, Türkei und Großbritannien.

"Der Literaturpreis der Europäischen Union ist der einzige internationale Preis seiner Art: Er würdigt die besten neuen Talente der europäischen Erzählliteratur und bringt einer breiten Öffentlichkeit aufstrebende Schriftsteller aus verschiedenen Ländern näher", wird die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend in einer Pressemitteilung der Frankfurter Buchmesse zitiert. "Der Preis soll auch darauf aufmerksam machen, dass im Rahmen des EU-Programms Kreatives Europa Fördermittel für die Übersetzung neuer Literatur zur Verfügung stehen, damit diese grenzübergreifend neue Leser erreichen kann."

Podiumsdiskussion

Was für eine Rolle spielt Literatur bei der Gestaltung von Denkräumen in Europa? Warum gibt es eine Fülle von nationalen Preisen, aber nur wenige europäische Preise für Literatur? Ist Kultur das Stiefkind der EU? Darüber diskutieren Autoren mit Vassiliou im Anschluss an die Bekanntgabe der Preisträger. Podiumsgäste sind neben der EU-Kommissarin: Marica Bodrožić (Deutschland, Preisträgerin 2013), Mely Kiyak (Deutschland), Katri Lipson (Finnland, Preisträgerin 2013), Michail Schischkin (Russland). Moderiert wird die Runde von der dänischen Autorin Janne Teller.

Wo: Lesezelt, Agora
Wann: Mittwoch, 8. Oktober, 10.00-11.30 Uhr

Hintergrund

Das Programm Kreatives Europa wurde von der Europäischen Kommission am 1. Januar 2014 mit einem Gesamtbudget von fast 1,5 Milliarden Euro für die nächsten sieben Jahre (2014-2020) ins Leben gerufen. Der Literaturpreis der Europäischen Union (European Union Prize for Literature, kurz EUPL) steht den Ländern offen, die an dem neuen Programm teilnehmen oder teilnehmen werden (die 28 EU-Mitgliedsstaaten und EFTA/EWR-Länder sowie eine wachsende Zahl von potenziellen Kandidaten für die EU-Mitgliedschaft).

Jeder Preisträger erhält 5.000 Euro. Die Verleger in den verschiedenen Ländern werden dazu ermutigt, Übersetzungsrechte zu erwerben und sich für EU-Gelder aus dem Programm Kreatives Europa zu bewerben, damit die ausgezeichneten Bücher in weitere europäische Sprachen übersetzt werden können.

In diesem Jahr wurde bereits 37 Preisträger-Büchern, die in den vergangenen Jahren prämiert worden sind, finanzielle Unterstützung gewährt - für insgesamt 70 Übersetzungen in diverse europäische Sprachen. Der EUPL wird von der Europäischen Kommission zusammen mit der European and International Booksellers’ Federation (EIBF), dem European Writers’ Council (EWC) und der Federation of European Publishers (FEP) organisiert.