Fachinformationen

Reed Elsevier will Fachmagazinsparte schrumpfen

8. Januar 2010
von Börsenblatt
Der weltgrößte Fachinformationsanbieter Reed Elsevier will im neuen Jahr seine Fachzeitschriften-Sparte Reed Business Information (RBI) weiter reduzieren. Das teilte John Poulin, der Leiter des US-amerikanischen Teils der Sparte, seinen Mitarbeitern in einer Neujahrsbotschaft mit und kündigte Stellenabbau und Schließung einzelner Magazine an.
Wie britische und US-amerikanische Medien berichten, betreibt Reed Elsevier vor allem die Trennung seiner kostenlos verteilten Kundenzeitschriften in verschiedenen Branchen mit Hochdruck, da hier die wegbrechenden Anzeigenerlöse nicht durch Vertriebserlöse kompensiert werden können. RBI hatte für das erste Halbjahr 2009 einen Vorsteuergewinn von 188 Millionen Pfund (ca. 210 Mio. Euro) ausgewiesen, weniger als die Hälfte des Ergebnisses des Vorjahreszeitraums, als 393 Millionen Pfund (ca. 440 Mio. Euro) erzielt wurden.

Reed Elsevier hatte bereits im Jahr 2008 RBI als Ganzes zum Verkauf gestellt, allerdings für den seinerzeit angestrebten Preis von 1,3 Milliarden Pfund keinen Käufer gefunden. Anfang 2009 wurde mit der Zerschlagung der Sparte begonnen. So wurden im Sommer die US-amerikanischen Medientitel (u.a. Publishers Weekly, Library Journal) separat zum Verkauf gestellt, bislang allerdings ohne Ergebnis. Im Herbst wurden die skandinavischen Fachzeitschriften zum Preis von 10 Millionen Euro an den Finanzinvestor  GMT verkauft, der sie mit seiner DOCU Group (Heinze, Baunetz, Deutscher Baustelleninformationsdienst) verschmolzen hat.