Friedenspreisverleihung in der Paulskirche

Navid Kermanis Rede: zum Anschauen und Nachlesen

19. Oktober 2015
von Börsenblatt
Wer wissen will, was Friedenspreisträger Navid Kermani am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche im Detail gesagt hat: Wir haben wichtige Links und ausgewählte Pressestimmen rund um seine bewegende Dankesrede zusammengestellt.

In vielen Medien hat Kermanis Rede große Resonanz gefunden. Ausgewählte Reaktionen:

Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt: "Kermanis Dankesrede war frei von Geraune. Sie war fulminant. Sie war mutig." Und sie sei ein "mit Inbrunst vorgetragener Weckruf" gewesen.

Die "taz" macht deutlich, dass Kermanis Bitte, seine Rede mit einem gemeinsamen Gebet zu beschließen, durchaus auch ein heikler Moment gewesen sei. Aber: "Er gelingt so würdevoll, dass man glatt vergessen konnte, wie sehr er ins Kitschige oder Pathetische hätte abrutschen können. Und er gelingt deshalb, weil Navid Kermani es in dieser Rede zum Friedenspreis schafft, die Komplexität dieses Moments so deutlich aufscheinen zu lassen."

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" reservierte für Kermanis eindringlichen Appell, den Krieg in Syrien endlich zu beenden, heute einen Platz auf der Titelseite, zusätzlich zum Abdruck seiner Dankesrede im Feuilleton.

Kermani hatte in der Paulskirche gesagt: "Darf ein Friedenspreisträger zum Krieg aufrufen? Ich rufe nicht zum Krieg auf. Ich weise lediglich darauf hin, dass es einen Krieg gibt – und dass auch wir, als seine nächsten Nachbarn, uns dazu verhalten müssen, womöglich militärisch, ja, aber vor allem sehr viel entschlossener als bisher diplomatisch und ebenso zivilgesellschaftlich. Denn dieser Krieg kann nicht mehr allein in Syrien und im Irak beendet werden. Er kann nur von den Mächten beendet werden, die hinter den befeindeten Armeen und Milizen stehen, Iran, die Türkei, die Golfstaaten, Russland und auch der Westen."