International Rights Directors Meeting 2015

Die Softskills im Rechtegeschäft

14. Oktober 2015
von Börsenblatt
"It’s easier than you think!" – es ist einfacher, als du denkst: Das Motto des diesjährigen International Rights Directors Meetings hätte kaum verlockender sein können. Im Fokus standen die Märkte Frankreich und Südostasien.

Das International Rights Directors Meeting (IRDM) ist vielleicht nicht die schillernste Veranstaltung, die die Frankfurter Buchmesse im Programm hat – aber eine der wichtigsten und, langfristig betrachtet, wohl auch eine der erfolgreichsten: Das Treffen fand in diesem Jahr bereits zum 29. Mal statt, mehr als 200 Rechtemanager und Agenten aus aller Welt waren dabei. Ihr Ziel: Sie wollten mit Kollegen ins Gespräch kommen, ihr Netzwerk pflegen, Ideen sammeln und sich auf Stand bringen.

Im Fokus standen diesmal Frankreich, der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017, mit seinem nach wie vor recht traditionell geprägten Rechtegeschäft – und die aufstrebende Region Südostasien, zu der auch das diesjährige Gastland Indonesien gehört.

Softskills: Wie man einen französischen Verleger überzeugt

Frankreich, mit einem Umsatz von jährlich 4,4 Mrd. Euro der zweitgrößte Buchmarkt Europas und der fünftgrößte weltweit, hat viel zu bieten – gilt unter Rechtemanagern und Agenten allerdings auch als schwierig: Dass ein Buch woanders ein Bestseller ist, muss hier noch nicht viel heißen. Anne Solange Noble (Gallimard), Rebecca Byers (Editions Plon-Perrin) und Anne Michel (Albin Michel) wiesen ihren Kollegen vom Podium aus den Weg. 

Anne Michel hatte sogar eigens eine Art Checkliste mitgebracht, um ihren Kollegen zu erklären, "wie man einen französischer Verleger davon überzeugt, ein Buch zu kaufen" (so der Titel ihres Vortrags). Demnach geht nichts ohne Übersetzung (Minimum 40 Seiten, französisch oder englisch), Kenntnisse des Marktes und des Programms – niemand sollte dabei jedoch allzu forsch auftreten, riet die Lizenzmanagerin. Auch knappe Deadlines und Übertreibungen in jeglicher Form würden rundheraus abgelehnt.        

Verleger in den Ländern Südostasiens, die die Wirtschaftsregion ASEAN bilden, sind ebenfalls vorsichtig. Sie arbeiten in Indonesien, Malaysia und auf den Philippinen, in Singapur, Thailand, Brunei, Vietnam, Myanmar, Laos und Kambodscha – profitieren vom Aufschwung in den Ländern, haben dabei allerdings die gleichen Probleme, wie viele andere Verlage in der Welt. "Leser verbringen mehr und mehr ihrer Zeit online", berichtete etwa Pimolporn Yutsiri, Agentin aus Thailand. Über das Geschäft in Malaysia berichtete Linda Tan Lingard (Agentin aus Malaysia), Nguyen Manh Hung von Thai Ha Books sprach über Chancen in Vietnam.