Jahresbilanz 2015

Fnac steigert Gewinn

24. Februar 2016
von Börsenblatt
Die französische Medienkette Fnac hat 2015 laut Bilanzmitteilung rund 3,9 Milliarden Euro eingenommen und damit 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Gewinn kletterte dagegen von 41 Millionen auf 48 Millionen Euro (plus 16,7 Prozent).

Auf vergleichbarer Basis und zu konstanten Wechselkursen sei der Umsatz um 0,2 Prozent gesunken, so Fnac. Beim Umsatzrückgang hat sich offenbar vor allem die Wirtschaftskrise in Brasilien, wo Fnac zwölf Filialen betreibt, ausgewirkt: Dort brachen die Einnahmen 2015 um 21,8 Prozent auf 137 Millionen Euro ein.

Für die gesamte Gruppe zeigt man sich zufrieden: Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebsabläufe habe man 2015 rund 50 Millionen Euro an Kosten eingespart. Andererseits sind die Personalkosten von 555 Millionen Euro (2014) auf 564 Millionen Euro (2015) gestiegen − allerdings hat sich auch die Zahl der Filialen im Jahresverlauf um 15 erhöht. Das Operative Ergebnis nahm um 10,2 Prozent auf 85 Millionen Euro zu, der Gewinn um 16,7 Prozent auf 48 Millionen Euro.

Zum positiven Ergebnis habe auch das weiterhin dynamsiche Wachstum des Online-Geschäfts beigetragen. Etwa durch den Launch der neuen Website Fnac.com in Frankreich sowie den Start mobiler Sites in Spanien und Portugal. Zudem habe man neue Omnichannel-Features auf der Iberischen Halbinsel und in Belgien gestartet. Außerdem wurde die Palette des Warenangebots erweitert. Neue Produktkategorien trugen 2015 mit 15 Prozent zum Umsatz bei (2014: 11 Prozent).

Für die Anteile am Umsatz von 3,876 Milliarden Euro (2015) nach Warengruppen liefert Fnac nur eine grobe Aufstellung: "Technische Produkte" 57,8 Prozent; "Editorial Products" 36,8 Prozent und Services 5,4 Prozent. Dabei verzeichneten die "Editorial Products" mit 1,4 Milliarden Euro ein Umsatzminus von 5,6 Prozent gegenüber 2014. Bei Technische Produkten (+2,5 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro) und Services (+5,7 Prozent auf 209 Mio. Euro) legte der Umsatz dagegen zu.

Ergebnisse 2015 nach Standorten:

  • Frankreich: 2.784 Millionen Euro Umsatz (+0,4 Prozent gegenüber 2014). Laufendes Operatives Einkommen: 53,2 Millionen Euro (+12,0 Prozent). Im vierten Quartal 2015 verzeichnete man hier ein Umsatzplus von 1,1 Prozent.
  • Spanien / Portugal: 657 Millionen Euro Umsatz (-0,3 Prozent). Laufendes Operatives Einkommen: 24,1 Millionen Euro (+2,1 Prozent). Im vierten Quartal 2015 ging der Umsatz um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.
  • Brasilien: 137 Millionen Euro Umsatz (-21,8 Prozent). Laufendes Operatives Einkommen: minus 500.000 Euro (Vorjahr: minus 900.000 Euro). Im vierten Quartal 2015 war hier der Umsatzeinbruch (-30,8 Prozent) im Jahresvergleich stärker.
  • Belgien / Schweiz: 298 Millionen Euro Umsatz (+3,0 Prozent). In der Schweiz, wo Fnac auch mit Effekten durch die Aufhebung des Mindestwechselkurses zwischen Schweizer Franken und Euro zu kämpfen hatte, wurde 2015 eine neue Filiale eröffnet. Laufendes Operatives Einkommen: 8,2 Millionen Euro (+18,8 Prozent). Das vierte Quartal 2015 verzeichnte ein Umsatzplus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

CEO Alexandre Bompard zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis, das den Erfolg der Strategie der letzten vier Jahre zeige. Damit könne Fnac von einer guten Position aus ins Jahr 2016 starten.

Zur Medienkette gehörten am 31. Dezember 2015 insgesamt 199 Filialen, davon 39 Franchise-Filialen (vor allem in Frankreich), Ende Dezember 2014 waren es 184.  Nach Ländern: Frankreich (inkl. Marokko, Katar, Elfenbeinküste) 124 (Vorjahr: 112); Iberische Halbinsel 49 (47); Brasilien 12 (12) und andere Länder 14 (13). Unter den 15 Neueröffnungen waren zwölf Franchise-Filialen.

Ausblick

Künftig sollen die Omnichannel-Aktivitäten weiter ausgebaut, aber auch neue Läden in Frankreich und international eröffnet werden − vor allem als Franchise. Zudem will Fnac die Produktpalette, vor allem im Online-Geschäft, stetig erweitern. Durch Sparmaßnahmen sollen 2016 zwischen 30−40 Millionen Euro an Kosten wegfallen.

Im November 2015 hatte Fnac angekündigt, dass man Darty, einen Filialisten für Elektrohaushaltswaren, übernehmen möchte. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Durch die Fusion würde ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 7 Milliarden Euro entstehen.