Jahresbilanz von Barnes & Noble

Nook-Umsätze sinken zweistellig

23. Juni 2016
von Börsenblatt
Der US-Filialist Barnes & Noble erzielte in seinem Geschäftsjahr 2016 (bis 30. April) einen Umsatz von 4,16 Milliarden Dollar (circa 3,7 Mrd. Euro), das waren 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Unterm Strich bleibt ein Verlust von 24,4 Millionen Dollar, bilanziert das Unternehmen.

Im Retail-Bereich, der die Ladengeschäfte und BN.com umfasst, nahm Barnes & Noble im Geschäftsjahr 4,0 Milliarden Dollar ein, minus 1,9 Prozent zum vorigen Geschäftsjahr. Im Kerngeschäft auf vergleichbarer Ladenfläche und ohne Nook-Produkte sei der Umsatz stabil (plus 0,4 Prozent) − allerdings liege man damit hinter den eigenen Erwartungen (ca. plus 1 Prozent) zurück, räumt der Filialist ein.

Der Umsatz insgesamt habe durch Ladenschließungen (siehe unten) und geringere Online-Verkäufe gelitten. Das EBITDA lag im Retail-Bereich bei plus 215,2 Millionen Dollar (Vorjahr: 317,7 Millionen Dollar). Hier hätten sich zusätzliche Kosten im Zuge der Abspaltung von Barnes & Noble College (zum 1. September 2015; siehe Archiv) ausgewirkt.

Zweistelliges Umsatzminus bei Nook

Im Nook-Geschäft (digitale Inhalte, Geräte und Zubehör) sieht es offenbar weiter düster aus. Im Geschäftsjahr 2016 sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 27,4 Prozent auf 191,5 Millionen Dollar gefallen. Als Gründe nennt das Unternehmen schwache Geräte- und E-Book-Verkäufe. Der Lichtblick: Das negative EBITDA (minus 64,7 Millionen Dollar) konnte gegenüber dem Vorjahr (minus 83,9 Millionen Dollar) verringert werden. Dazu trugen auch die Kosten für die Umstrukturierung und Integration des Segments in die Retail-Sparte bei, so Barnes & Noble.

Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Dazu die Kennzahlen des Geschäftsquartals Februar − April 2016:

  • Umsatz: 876,7 Millionen Dollar (-3,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum)
  • davon Retail: 850,0 Millionen Dollar (-2,2 Prozent)
  • davon Nook: 42,0 Millionen Dollar (-20,0 Prozent)
  • EBITDA: minus 26,0 Millionen Dollar (Vorjahresquartal: plus 18,8 Mio. Dollar). Davon Retail: minus 11,1 Millionen Dollar (plus 33,1 Mio. Dollar); Nook: minus 14,9 Millionen Dollar (minus 14,3 Mio. Dollar). Als Gründe für das negative EBITDA führt Barnes & Noble etwa Zahlungen für eine Pensionsregelung an. Weiter dazu beigetragen hätten, wie für das ganze Geschäftsjahr, geringe Umsätze, höhere Werbeausgaben und gestiegene Ladenkosten.

Schrumpfendes Filialnetz

Zuletzt (1. Januar 2016) umfasste das Filialnetz von Barnes & Noble 640 Standorte in 50 US-Bundesstaaten. Im Mai 2014 waren es noch 661, im Mai 2015 648 Filialen.

Ausblick

Im laufenden Geschäftsjahr 2017 und darüber hinaus, will das Unternehmen die Umsätze durch eine Reihe von (nicht genannten) Initiativen im stationären Handel und Online steigern und die Ausgaben in beiden Bereichen reduzieren. Später im Jahr sollen zudem vier Concept Stores eröffnet werden, das erste im Oktober in Eastchester, NY.

Erwartet werde ein EBITDA zwischen 200 und 250 Millionen Dollar, dabei im Retail-Segment 240 bis 280 Millionen Dollar und im Nook-Segement im Bereich von minus 30 bis 40 Millionen Dollar.