Jobprofil Hersteller: Dominik Schmitz, hey! publishing

„Den typischen Arbeitstag gibt es für mich nicht“

2. März 2015
von Börsenblatt
Die Kollegen sind unverzichtbar, nicht wirklich nötig für den Job wäre das Studium gewesen: Dominik Schmitz arbeitet seit September 2013 im eBook-Verlag hey! publishing in der Herstellung.

Wer sind Sie und was machen Sie?Mein Name ist Dominik Schmitz und ich bin Hersteller beim eBook-Verlag hey! publishing. Die Schwerpunkte meiner Arbeit? Auf der einen Seite digitalisiere ich gedruckte Bücher und wandele sie in Dateiformate um, die bei uns im Lektorat bearbeitet werden können. Diesen Prozess durchlaufen nur unsere Neuausgaben. Auf der anderen Seite bin ich verantwortlich für die Erstellung unserer ePubs. Diesen Schritt durchwandern sowohl die Neuauflagen, als auch unsere Originalausgaben.

Was ist für Sie im Job unverzichtbar?Meine Kollegen. Ohne dieses tolle Team wäre die Arbeit wohl ganz anders. Jeder von uns weiß genau, was der andere macht und ist bereit zu helfen. Ich finde es sehr schön, dass ich von Anfang an in Entscheidungsprozesse eingebunden wurde.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?Den typischen Arbeitstag gibt es bei mir nicht - allein schon deshalb nicht, weil wir immer weiter an unseren Arbeitsabläufen feilen und sie optimieren. Und da wir als kleines Team die Möglichkeit haben, spontan Aktionen zu planen und diese auch sofort durchzuführen, gibt es stets viele verschiedene Baustellen, an denen man arbeiten kann. Generell versuche ich am Anfang der Woche, unsere regelmäßig erscheinenden Titel zu bearbeiten, und wenn ich mit diesen durch bin, die anderen Projekte voranzubringen.

Wie hat sich Ihr Arbeitsalltag in den letzten Jahren verändert?Drastisch! Nach dem Studium habe ich zunächst als freiberuflicher Übersetzer im Home Office gearbeitet, daher war es schon eine ziemliche Umstellung, Vollzeit in einem Büro zu arbeiten. Ich fühl mich aber sehr wohl damit.

Welche Ihrer persönlichen Eigenschaften finden Sie besonders gut, um Ihren Job zu bewerkstelligen?Meine Flexibilität. Da jedes Projekt seine ganz eigenen Voraussetzungen hat, ist es wichtig, auch außerhalb der üblichen Parameter zu denken. Und gerade im eBook-Bereich ist es von besonderer Bedeutung, sich stets über die neuesten Branchenentwicklungen zu informieren, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Welche Ihrer persönlichen Eigenschaften sind eher hinderlich?Mein Humor – der ist generell eine Behinderung. Aber Spaß beiseite, bis ich bei hey! publishing angefangen habe, stand ich dem Medium eBook eher skeptisch gegenüber. Das liegt vermutlich an den Vorurteilen gegenüber digitalen Publikationen, mit denen ich an der Universität konfrontiert wurde. Heute sehe ich das irrsinnige Potential, dass das eBook mit sich bringt – und zwar nicht nur in der Belletristik.

Wie sind Sie zu Ihrem aktuellen Job gekommen?Durch meine kleine Schwester bin ich in die Branchenveranstaltung Pub'n'Pub in München geraten und habe dort Jakob Meiner kennengelernt, den Programm- und Marketingleiter von hey! publishing. Als das Unternehmen letztes Jahr beschlossen hat, die Digitalisierung und die Herstellung von eBooks nicht mehr von externen Dienstleistern machen zu lassen, sondern ins Haus zu holen, kam Jakob auf mich zu.

Welche Ihrer beruflichen Stationen waren wichtig, um den Job zu bekommen?Generell denke ich, dass man aus all seinen Jobs etwas für die Arbeitswelt mitnehmen kann. Ich habe sowohl als Verkäufer gearbeitet, als auch in verschiedenen Büros und kenne daher verschiedene Abläufe und Konzepte, die mir heute die Arbeit erleichtern. Und meine ersten Erfahrungen in der Verlagsbranche habe ich als Praktikant bei der Literaturagentur Agence Hoffman sammeln können.

Welche Ausbildung/welches Studium haben Sie gemacht?Ich habe an der Ludwig-Maximilians-Universität München Englische Literaturwissenschaft studiert und mit dem Magister abgeschlossen. In den Nebenfächern habe ich Englische Sprachwissenschaft und Phonetik und Sprachliche Kommunikation studiert. Wie jeder ordentliche Literaturwissenschaftsstudent habe auch ich meine Zukunft im Lektorat gesehen, diesen Plan aber nach zig Absagen erst einmal auf Eis gelegt. Und just als ich mich damit abgefunden hatte, überhaupt nicht im Verlagswesen zu landen, kam das Angebot von hey! publishing.

War Ihre Ausbildung nötig, um Ihren jetzigen Job zu machen?Nötig war sie nicht wirklich – aber auf jeden Fall auch nicht hinderlich! Als Quereinsteiger finde ich es wichtig, dass ich etwas vorweisen kann, was ich geleistet habe, auch wenn es vielleicht nicht direkt mit der technologischen Ausrichtung der Branche zu tun hat. Mein Literaturwissenschaftsmagister ist irgendwie auch Zeugnis meiner tiefen Liebe dem Medium Buch gegenüber. Und mein Sprachwissenschaftsstudium ist tatsächlich nützlich für den Umgang mit HTML/CSS.

Was treibt Sie an, jeden Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen?Spaß an der Arbeit! Und die Tatsache, dass wir ein noch recht kleines Team sind, bei dem ich aktiv am Wachstumsprozess beteiligt sein kann.

Welche Aspekte Ihres Jobs machen Sie (un)zufrieden?
Gar nix stimmt mich unzufrieden! Ich bin sehr glücklich und zufrieden!