Jugendbuch

Bücher für lesemüde Youngster

23. Juli 2015
von Börsenblatt
in der Pubertät verlieren Bücher schlagartig an Bedeutung. Die Zahlen der JIM-Medienstudie 2008 sind deutlich: Lesen noch 51 Prozent der 12/13-Jährigen täglich oder mehrmals pro Woche Bücher, sinkt der Anteil bei den 14/15-Jährigen schon auf 37 Prozent und bei den 16/17-Jährigen auf 33 Prozent. »Nach dem ersten Leseknick beim Übergang von kurzen zu längeren Texten in der dritten Klasse kommt der zweite Leseknick pubertätsbedingt meist mit 13 Jahren«, sagt der Sprecher der Stiftung Lesen, Christoph Schäfer. Ein Artikel im aktuellen Börsenblatt nennt Jugendbuchreihen, die die Leselust reanimieren sollen – boersenblatt.net nennt Einzelitel.

Zur Wiederbelebung der Leselust kommen die eigens für Leseschwächere produzierten Taschenbuchreihen zum Einsatz:
Action Zone und Horror Zone (Ueberreuter)
K.L.A.R. (Verlag an der Ruhr)
short & easy (Ravensburger)
Zoom (Arena) sowie
eine neue Reihe, die cbt im Frühjahr »für Wenig-Leser ab 12/13 Jahren« gestartet hat.

Allen Reihen gemeinsam sind die folgenden Kriterien:
überschaubarer Umfang
große Typografie
einfache Sprache, kurze Sätze
Versuch eines cool wirkenden Covers
handliches Format
Taschengeldpreis.

Aber auch Einzeltitel zeigen, auf was es ankommt: ein Thema, das die Jugendlichen interessiert, ein direkter Einstieg in die Handlung statt seitenweise beschreibende Ouvertüre, ein Erleben der Handlung aus dem Blickwinkel der Jugendlichen statt aus der Vogelperspektive der Erwachsenen, eine gerade in den Dialogen authentisch wirkende Sprache. Wir haben elf Anstiftungen zum Lesen zusammengestellt:

Jay Asher : Tote Mädchen lügen nicht. cbt, 2009, 284 S., 14,95 Euro. Vor ihrem Selbstmord hat Hannah 13 Kassetten aufgenommen und sie an 13 Personen geschickt, die mit ihrem Tod etwas zu tun haben. Clay ist einer davon.

Klick! Zehn Autoren erzählen einen Roman. Hanser, 2009, 224 S., 14,90 Euro. Zehn in einem Zusammenhang stehende Kurzgeschichten zeigen, wie unterschiedlich Autoren ein Thema fortschreiben können.

Gabi Kreslehner: Charlottes Traum. Beltz & Gelberg, 2009, 116 S., 12,95 Euro. In vielen Minikapiteln und prägnant kurzen Sätzen erzählt die 15-jährige Charlotte von Gefühls- und Schulchaos, Trotz, Angefressensein und zwei Jungs.

Alice Kuipers: Sehen wir uns morgen? Fischer Schatzinsel, 2008, 240 S., 12,95 Euro. Der Roman ist sich steigernder Dialog aus kleinen Post-its auf der Kühlschranktür zwischen der 15-jährigen Claire und ihrer Mutter – mit viel Weiß auf der Seite.

Rutu Modan: Blutspuren. Edition Moderne, 2008, 166 S., 28 Euro. Vierfarbige Graphic Novel: Eine junge Frau bringt Kobi dazu, nach seinem Vater zu fanden, der bei einem Attentat ums Leben gekommen sein könnte.

Emma Vall: Café Kafka im Visier. dtv pocket 2009, 160 S., 5,95 Euro
. In dem Krimi spürt die 14-jährige Svala einer großen Betrugsgeschichte nach, in der es um die autonome Szene und die Befreiung von Pelztieren auf einer Farm geht


Sean Stewart: Cathy's Key. Baumhaus, 2008, 192 Seiten, 16,90 Euro. Interaktiver Krimi zwischen Realismus und Science Fiction: Ziel ist es, mit Materialien und
 Handlungsanweisungen die verschollene Cathy zu finden

Jeremy Strong: Alles easy. Mein Leben als verdammt cooler Typ. Oetinger , 2009, 224 S., 9,90 Euro. Das chaotische Leben des Comic zeichnenden Simon in seiner Patchworkfamilie, durchmischt mit kleinen Comics

Mischa-Sarim Verollet: Das Leben ist keine Waldorfschule. Carlsen, 2009, 160 S., 12,90 Euro. Komisch-skurrile Kurzgeschichten für Jungs

Johnny Wilkens: Wie man einem Außerirdischen begegnet, ein Floß baut und in der Wildnis überlebt. 93 Abenteuer für Entdecker und ganze Kerle. Beltz, 2009, 272 S., 19,95 Euro. Warum nicht ein Sachbuch, das Jungs neugierig macht? Hier ist Ausprobieren angesagt

Sigrid Zeevaert: Wer ich bin. Thienemann 2009, 240 S., 13,90 Euro. Abwechselnd erzählen Teresa und Sus: Die Zwillinge verlieben sich ausgerechnet in denselben Jungen. Als der sich entscheidet, fangen die Probleme an ...

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