Jugendliteratur

Buxtehuder Bulle 2015 geht an Victoria Aveyard

24. August 2016
von Börsenblatt

Der Walk of Fame in Buxtehude wird eine weitere Messingplatte bekommen: Autorin Victoria Aveyard erhält den mit 5.000 Euro dotierten Jugendbuchpreis „Buxtehuder Bulle" für ihren Roman „Die Farben des Blutes: Die rote Königin" (Carlsen).

Die Hansestadt Buxtehude gab die Jury-Entscheidung nach der Auszählung gestern Abend im Stadtteilzentrum Stieglitzhaus bekannt. Bürgermeisterin Katja Oldenburg verkündete die Gewinnerin und den Siegertitel, der insbesondere bei den jugendlichen Juroren der Jury, die aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen besteht, eindeutiger Favorit war. „Ein spannender Phantasieroman mit einer fesselnden Liebesgeschichte und einem völlig überraschenden Ende", fasste Lea Backhaus, eine der jugendlichen Jurorinnen zusammen, die das 500-Seiten-Werk in nur vier Stunden durchlas.

Victoria Aveyard wuchs in der Kleinstadt East Longmeadow in Massachusetts im Osten der USA auf. Von dort zog sie an die Westküste, um in Los Angeles Drehbuch-schreiben zu studieren. Die 26-jährige Autorin hat bereits einige Phantasieromane veröffentlicht wie „Gläsernes Schwert", Band 2. von „Die Farben des Blutes", „Der Gesang der Königin" sowie „Cruel Crown".

Anfangs waren 90 Titel in diesem Jahr im Rennen um den Buxtehuder Bullen, davon wurden acht Favoriten für den Preis nominiert - die dem anwesenden Publikum bei der Preisentscheidung von den jugendlichen Juroren zusammen mit der Schauspielerin Ruth Meyer, die vielen von ihren Auftritten im Hamburger Thalia Theater und von Rollen im Fernsehen bekannt ist, unterhaltsam vorgestellt wurden.

Die öffentliche Preisverleihung an Victoria Aveyard wird voraussichtlich im Herbst stattfinden.

Über den Preis
Der Buxtehuder Bulle ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten deutschen Literaturpreise - er zeichnet das beste Jugendbuch des Jahres aus. Prämiert werden Jugendromane deutschsprachiger Autoren ebenso wie fremdsprachige Titel, die ins Deutsche übersetzt wurden. Jeder Sieger erhält neben dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro eine Stahlplastik in Form eines Bullen. Der Literaturpreis wurde 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiiert, um Jugendliche für Bücher zu interessieren und zu intensivem Lesen zu bewegen und gleichzeitig zu einer Förderung und Verbreitung guter Jugendbücher beizutragen. Die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen aus ganz Deutschland, die jedes Jahr im Losverfahren neu zusammengestellt wird, ist einzigartig unter den Literaturpreisen - und bildet seit 45 Jahren erfolgreich die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gleichermaßen bewegen. Sagenhafte 75 Prozent aller preisgekrönten Titel seit 1971 sind aktuell noch lieferbar. Ein Beweis für den Erfolg des Preises auch auf wirtschaftlicher Ebene. Der erste Preisträger des „Buxtehuder Bullen" war übrigens Alexander S. Neill - er erhielt den Preis für seinen Roman „Die grüne Wolke", der heute zu den Klassikern der Jugendliteratur zählt.

Unterstützer
Unterstützt wird der Buxtehuder Bulle von der Else und Heinrich Klindtworth-Stiftung, vom Förderkreis der Stadtbiliothek e.V., der KVG Stade, Hanse Traffic Media GmbH und dem Rotary Club.

Buxtehuder BULLEvard
Im Stadtbild von Buxtehude werden die Preisträgerinnen und Preisträger des Buxtehuder Bullen in Form einer Messingplatte verewigt. Mittlerweile besteht der BULLEvard, der „Walk of Fame" der Bullen-Preisträger, aus 44 Messingplatten, die quer durch die Stadt verlegt wurden - und demnächst noch eine mehr. Darunter befinden sich bisher Autorinnen und Autoren wie Christine Fehér, Lauren Oliver, Jostein Gaarder, Gudrun Pausewang und Stephanie Meyer.