Kleist-Preis 2015 an Monika Rinck

"Meisterin aller Tonlagen"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Berliner Autorin Monika Rinck erhält den Kleist-Preis 2015. Auserkoren wurde sie von Heinrich Detering, der Vertrauensperson der Jury. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 22. November in Berlin überreicht.

Bekannt geworden ist Monika Rinck "durch Lyrik, Prosa und Essays, durch interdisziplinäre wie intermediale Grenzüberschreitungen, die sie als Meisterin aller Tonlagen zeigen", würdigt die Kleist-Gesellschaft die Preisträgerin. "Rincks Registerreichtum ist so stupend wie ihr Witz. Ihre Texte können alles zugleich sein: virtuos und gelehrsam, berührend und pointenreich, humorvoll und melancholisch." Ihre Lyrikbände wie "zum fernbleiben der umarmung" (2007), "Helle Verwirrung" (2009) und "Honigprotokolle" (2012) haben sie bekannt gemacht. Im März 2015 erschien ihre Essaysammlung "Risiko und Idiotie. Streitschriften", wiederum bei Kookbooks in Berlin.

Monika Rincks Werk wurde mehrfach bereits ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ernst-Meister-Preis 2008, dem Georg-K.-Glaser-Preis 2010, dem Berliner Kunstpreis-Literatur 2012 und dem Peter-Huchel-Preis 2013.

Preisverleihung am 22. November

Der mit Kleist-Preis wird Monika Rinck am 22. November 2015 in Berlin während einer Matinée im Berliner Ensemble übergeben, die Claus Peymann inszenieren wird.

Die Laudatio hält Heinrich Detering, der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er hat – als von der Jury der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft gewählte Vertrauensperson – Monika Rinck in alleiniger Verantwortung, der Tradition des Kleist-Preises gemäß, zur Preisträgerin bestimmt.

Die Jury des Kleist-Preises bestand diesmal aus Günter Blamberger (Universität zu Köln), Gabriele Brandstetter (FU Berlin), Wolfgang de Bruyn (Kleist-Museum Frankfurt/Oder), Ina Hartwig (Autorin und Literaturkritikerin, Frankfurt/Main), Michael Maar (Autor und Literaturkritiker, Berlin) und Sigrid Weigel (Zentrum für Literaturforschung Berlin).

Zum Preis

Der Kleist-Preis, der jährlich vergeben wird, ist mit 20.000 Euro dotiert. Das Preisgeld geben die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kultur der Länder Berlin und Brandenburg. Der Kleist-Preis hat eine lange Tradition. In den 1910er und 20er Jahren wurden etwa Hans Henny Jahnn, Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers ausgezeichnet. Nach der Wiederbegründung des Preises 1985 waren unter den Preisträgern Alexander Kluge, Thomas Brasch, Heiner Müller, Ernst Jandl, Monika Maron, Herta Müller, Hans Joachim Schädlich, Martin Mosebach, Gert Jonke, Daniel Kehlmann, Wilhelm Genazino, Arnold Stadler, Sibylle Lewitscharoff, Navid Kermani, Katja Lange-Müller und zuletzt Marcel Beyer.