Ein Münchner Verlag hatte boersenblatt.net darauf hingeweisen. Dort hatte das "International Fairs Directory", das von der Mulpor Company in Uruguay betrieben wird, für einen Eintrag in sein Messeverzeichnis geworben, im Briefkopf die Leipziger Buchmesse als Ausstellungsort genannt. Im Anschreiben, das boersenblatt.net vorliegt, ist von einem kostenlosen Eintrag die Rede, aber im Kleingedruckten heißt es dann, mit der Unterschrift werde ein rechtlich bindender Auftrag für die nächsten drei Jahre abegschlossen − jährliche Gebühren: 1.212 Euro.
Leipziger Buchmesse warnt
boersenblatt.net hat daraufhin bei der Leipziger Buchmesse nachgefragt: "Wir warnen seit Jahren unsere Aussteller im Vorfeld vor solchen Angaben", erklärt eine Sprecherin. Die Leipziger Buchmesse habe exklusiv die Neureuter Fair Media für die Erstellung des Ausstellerverzeichnisses beauftragt.
Auch die Leipziger Messe GmbH warnt auf ihrer Website:
"Bitte seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie zu unseren Veranstaltungen von anderen Verlagen Formulare, Zahlungsaufforderungen oder Rechnungen zugeschickt bekommen. Die Formulare von Firmen wie 'Expo Guide', 'International Fairs Directory', 'Connect Publisher" und andere erwecken auf den ersten Blick den Eindruck, als stammten sie von der Leipziger Messe GmbH und als sei das Angebot kostenlos. Erst im Kleingedruckten wird darauf hingewiesen, dass Sie mit Ihrer Unterschrift einen Drei-Jahresvertrag abschließen, der Sie mehr als 3.000 Euro kosten würde. Die Leipziger Messe GmbH distanziert sich von diesen Angeboten und empfiehlt die Angebote nicht zu unterschreiben."
In einem Informationsblatt finden sich weitere Hinweise, wie sich Aussteller verhalten können, wenn sie bereits unterschrieben haben.
