GEO zitiert Erhebungen, wonach beispielsweise in den USA 60 Prozent der Bürger nach der Highschool nie mehr freiwillig ein Buch anrühren. Und wonach bereits zwei Drittel der unter 20-jährigen Deutschen erklären, es sei ihnen völlig egal, ob sie online oder offline lesen würden.
Ein weniger "erlebnis- als ergebnisorientiertes Lesen" sieht GEO auf dem Vormarsch. Tribut an die Erfordernisse einer "Informationsgesellschaft", deren Mitglieder sich täglich durch Datenmassen und E-Mail-Fluten pflügen müssen - und dabei zu Querlesern werden, deren Augen Texte nur noch nach Schlüsselwörtern scannen. "Internet und E-Book verwandeln uns in Überflieger, die Texte nach Info-Bits filtern", schreibt das Magazin. Eine Folge: Nicht nur die Lust, auch die Fähigkeit, sich mit komplexen Texten, mit diffiziler Syntax auseinanderzusetzen, nehmen ab.
Die moderne Wissenschaft, die Aufklärung und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - all dies, so die GEO-Autorin Johanna Romberg, sei mit der Buchkultur verbunden. Zugleich aber zitiert sie Experten wie den Germanisten und Politologen Michael Giesecke, der von einer Glorifizierung des Buches Abstand nimmt und es in unserer "kommunikativen Welt" nicht mehr als notwendiges Leitmedium begreift.