Literatur auf dem Land

Mit Biohof: Buchwoche in Bienenbüttel

17. Juni 2016
von Börsenblatt
Weg vom Werbestrom der Masse: Besondere Orte und besondere Werke ziehen.

Eine Dauerkarte fürs Fußballstadion? Die haben viele – eine Dauerkarte für die Bienenbütteler Buchwoche ist dagegen eher eine Seltenheit. "Alle, die eine haben, sehen am Ende der Woche aus wie ich", schmunzelt Buchhändlerin Anne-Grete Patz. Übermüdet also, aber auch sehr zufrieden und glücklich. Acht Tage, sieben Veranstaltungen: Das ist der Takt der Buchwochen, die nun schon seit 2007 von der Buchhandlung Patz organisiert werden.
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft steht der 3 000 Einwohner zählende Ort in der Lüneburger Heide im Zeichen des Buchs: mit Lesungen, Ausstellungen und Musikveranstaltungen. Vor allem kleinere Verlage stellen dabei ihre Perlen vor. "Wir machen da überhaupt keine Vorgaben", sagt Patz. Wichtig sei ihr, die Vielfalt der Buchwelt zu präsentieren. Weg vom Werbestrom der Masse, hin zum besonderen Werk, das klappe auch in der Provinz. Bei der Planung und Organisation ist es hilfreich, dass man sich in Bienenbüttel kennt. So öffnet etwa ein Biohof seine Türen und stellt das Gelände für Lesungen bereit. Ebenso finden sich immer wieder Privathaushalte für Veranstaltungen.
Der Merlin Verlag beteiligt sich an der Ausrichtung, aber das Budget wird schmal kalkuliert. Flyer müssen gedruckt werden, die Reise- und Übernachtungskosten der Autoren sind nicht immer günstig. "Da muss man je nach Budget eben Abstriche machen und jemanden aus der näheren Umgebung anfragen", rät Patz. In den vergangenen Jahren war ihre Buchwoche stets ausverkauft; rund 40 bis 100 Besucher finden je nach Veranstaltungsort Platz – in der Buchhandlung von Anne-Grete und Detlev Patz wird es bei 50 Gästen "kuschelig". Viele kommen aus Bienenbüttel und der näheren Umgebung, einige aus den größeren Städten – von dort aber meist ohne Dauerkarte.

Kontakt zum Ideengeber:

Buchhandlung Patz

Anne-GretePatz

info@buchhandlungpatz.de