Literaturprojekt

Uwe Johnson-Werkausgabe kommt

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Peter Suhrkamp-Stiftung, der Suhrkamp Verlag, die Johannes und Annitta Fries Stiftung, die Universität Rostock sowie die Uwe Johnson-Gesellschaft unterzeichneten gestern in Rostock einen "Letter of Intent" für eine geplante Uwe Johnson-Werkausgabe. Das Autorenarchiv von Uwe Johnson war kürzlich für die Rostocker Universität erworben worden.

Das Uwe Johnson Archiv sollte ursprünlich mit dem Suhrkamp-Archiv an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gehen – kürzlich wurde bekannt, dass Marbach die Übernahme dieses Teils des Suhrkamp-Archivs nicht mehr finanzieren könnte. Stattdessen wird es jetzt von der Universität Rostock übernommen – ermöglicht habe dies der Unternehmer Ulrich Fries, so die Pressemitteilung der Universität Rostock. Damit wird das Uwe Johnson Archiv künftig der Universität Rostock und der Uwe Johnson-Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erschließung zur Verfügung stehen. Fries gründet zu diesem Zweck die "Johannes und Annitta Fries Stiftung". Das Uwe Johnson Archiv wird in der Universitätsbibliothek untergebracht sein.

Die Vorbereitungen für die Werkausgabe sind bereits im Gange, heißt es weiter in der Mitteilung. Ein entsprechendes Langzeitvorhaben wurde bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften beantragt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern habe seine Unterstützung bereits signalisiert. Die Ausgabe soll im Suhrkamp Verlag erscheinen, die Peter Suhrkamp Stiftung stellt die Textrechte zur Verfügung. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach unterstützt das Vorhaben in editorischen und konservatorischen Belangen.

Die historisch-kritische Ausgabe wird als Buch und digital erscheinen. Angesiedelt wird die Ausgabe an der Universität Rostock. Dort wurde 2009 eine Uwe Johnson Stiftungsprofessur eingerichtet. Mit der Unterbringung des Archivs und der Einrichtung einer Forschungsstelle werde Rostock zum Zentrum der internationalen Johnson-Forschung. "Ein solcher Schatz strahlt auf die Stadt ab und zieht auch die internationale Aufmerksamkeit an", freut sich der Rektor der Universität, Professor Wolfgang Schareck.

Aus dem Material des Archivs soll zudem eine permanente Johnson-Ausstellung entstehen, für ein langfristiges Schulprojekt seien erste Schritte getan.