Nicht vergessen werde dürfe aber dabei die Akzeptanz im Handel: Der Peter Meyer Verlag etwa schweiße keine Bücher ein, aber es gebe in den Buchhandlungen immer wieder Kunden, die am liebsten nur eingeschweißte Bücher kaufen: "Durchblättern und dann ein neues Buch erwerben, damit kein Buchstabe fehlt ..." Da brauche es noch viel Marketing- und Überzeugungsarbeit.
Was wiederum kostet. Hatte Annette Sievers vom Peter Meyer Verlag noch von einer dreiprozentigen Kostensteigerung durch die Umstellung auf klimaneutrales Publizieren berichtet bzw. sechsprozentigen Kostensteigerung unter Einbezug der Autorenarbeit vor Ort, bezifferte Oetinger-Herstellungsleiter Stephan Born die Kosten bei der Einführung der Oetinger-Natur-Linie als deutlich höher. "Aber wir haben vorher natürlich auch gründlich Marktforschung betrieben, ob Kunden überhaupt bereit sind, für qualitativ hochwertige und wirklich nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Und, ohne konkrete Zahlen schon nennen zu können, haben wir recht gute Rückmeldungen aus dem Handel."
Befragt nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, bezweifelte er dessen Effektivität bei Druckverfahren, was auf den Druck von Papier und anschließende Verbrennung als Dünger hinauslaufe. Da halte er Recycling und die Nutzung von Recyclingpapier für sinnvoller. Übrigens ist auch das wunderbare Büttenpapier ein Recyclingpapier." Auch Anke Oxenfarth hielt Recyclingprodukte für ökologischer als auch ökonomischer: "Die Kosten bei Cradle-to-Cradle sind ziemlich hoch."