Michael Urban ist gestorben

Abschied von einem verhandlungsstarken Verleger

2. Mai 2016
von Börsenblatt
Der Münchner Fachverleger Michael Urban (Urban & Schwarzenberg) ist am 26. April gestorben, im Alter von 76 Jahren.

Urban war 1965 mit 26 Jahren in das Familienuntenehmen Urban & Schwarzenberg eingetreten - nach ausgiebigen Lehr- und Wanderjahren, die ihn bis in die Verlagsszene von New York führten. Wenig später übernahm er von seinem Vater die Verantwortung für den medizinischen Fachverlag, der heute - nach mehreren Umbauten und Zwischenstationen - unter dem Namen Urban & Fischer beim Elsevier-Konzern angesiedelt ist.

1969 gründete Urban gemeinsam mit anderen Verlagen den Verlegerdienst München. Der Schulterschluss zwischen Hanser, Urban & Schwarzenberg, Gräfe & Unzer und Oldenbourg trug der jungen Auslieferung damals den Namen "Hugo" ein.

"Es ging letztlich darum, die Unternehmenskultur von vier tradierten Verlagshäusern auf ein Organisationsmodell zu einigen. Urbans Verhandlungsstärke wird mir unvergessen bleiben", schrieb der langjährige Hanser-Geschäftsführer Joachim Spencker 1999 zu Urbans 60. Geburtstag im Börsenblatt: "Bei allen Neben- und gelegentlichen Umwegen, die wir Kollegen bei Urban manchmal etwas verblüfft beobachteten, bei allen Verschlankungskuren, die der Entrepreneur seinem Unternehmen aus welchen Gründen auch immer verordnete, hat uns doch immer die Zielstrebigkeit und Konsequenz imponiert, mit denen er seine Hauptziele verfolgte. Kernkompetenz nennt man das heute".

Neben seinen Aufgaben als Medizinverleger engagierte sich Urban gut 30 Jahre lang ehrenamtlich im Börsenverein, beispielsweise rund um die Themen Berufsbildung und Neue Medien. Die Trauerfeier für Michael Urban findet am 6. Mai um 9.45 Uhr auf dem Münchner Nordfriedhof statt.