On Screen (4): Leander Wattig

VSCO, Slack, Downcast

29. Januar 2016
von Börsenblatt
Die Digitalisierung verändert unsere Branche wie kaum etwas seit Gutenberg, schier grenzenlos die Zahl der Apps, die uns im Job helfen, uns intelligent mit der Welt vernetzen - oder einfach nur spielen wollen. In einer kleinen Serie stellen Branchen-Köpfe ihre Favoriten vor. Heute: Leander Wattig.

VSCO und DSCO: Fotos sind in unserer Social-Media-Welt das A und O, zumal ich bei den meisten meiner Projekte mein eigener Social-Media-Manager bin. Um Schnappschüsse zu bearbeiten und aufzuhübschen, ist VSCO perfekt, zumal mir dort die Filter am besten gefallen. Andere Foto-Apps wie Camera+ nutze ich nur noch gelegentlich bei Spezialanforderungen. Das Pendant zu VSCO für eigene GIFs ist DSCO, welches ich seit kurzem auch oft nutze. Das mehr als Spielerei, aber für manche Situationen und Anlässe sind die kleinen Bewegtbilder ideal, um Handlungen und Stimmungen einzufangen.
Slack, Trello und Dropbox: Das iPhone ist mein mobiles Büro und deshalb nutze ich meine Arbeitstools auch dort. Slack ist perfekt, um in verstreuten Teams zu kommunizieren und dabei nicht im E-Mail-Wahnsinn zu versinken. Bei Orbanism arbeiten wir inzwischen hauptsächlich mit Slack. Trello wiederum ist ein sehr gutes Aufgabenplanungstool, das sich bei mir immer stärker durchgesetzt hat für alle Arten von Anforderungen und Projekten. Dropbox dürfte jeder kennen als die komfortabelste Lösung für das Dateienmanagement. Als Gründer habe ich ja den Vorteil, nicht von einer hauseigenen IT abhängig zu sein, welche die praktischsten Tools abklemmt, was ich sehr zu schätzen weiß.   Reeder und Downcast: Auch unterwegs möchte ich immer informiert bleiben, weshalb ich Reeder für meine RSS-Feeds als News-Quelle nutze. Die App ist mit meinem Feedly-Reader synchronisiert, sodass ich keine Mehrarbeit habe. Der große Vorteil ist, dass ich die Beiträge auch offline lesen kann, sofern der Feed nicht wie bei boersenblatt.net, buchreport.de, buchmarkt.de und anderen gekürzt ist. Da ich ferner sehr gern Podcasts höre und mich darüber informiere, nutze ich mit Downcast die aus meiner Sicht vorteilhafteste App dafür. Auch dort werden die Beiträge abonniert, automatisch gespeichert bei passender Gelegenheit und Netzwerkverbindung - und können dann offline angehört werden.
Snapchat und Periscope: Livekommunikation ist zu Recht in aller Munde. Man muss es aber auch machen und nicht nur darüber reden, um cool zu wirken. Snapchat nutze ich seit 2013 privat und seit diesem Jahr auch stärker zum Storytelling über die öffentlichen "Geschichten". Hier geht es eher um ein auf die Höhepunkte zugeschnittenes Erzählen in 10-Sekunden-Intervallen, an die man sich erstmal gewöhnen muss. Dann ergibt sich aber eine wunderbare Verdichtung längerer Zeiträume. Wer Veranstaltungen und andere Anlässe eher durchgehend dokumentieren möchte, beispielsweise bei Vorträgen oder Konzerten, kann dafür Periscope nutzen. Die App ist auch deshalb super, weil man dort dank eines automatisierten Tweets sofort die Twitter-Reichweite mitgliefert bekommt und somit nicht ins Leere funkt. Bei beiden Apps können die Videos später heruntergeladen und über andere Plattformen ausgespielt werden.

Leander Wattig, Jahrgang 1981, hat hier rätselhafter Weise keine Multilokalitäts-App empfohlen. Denn wenn irgendwo im Land der Satz „Ich mach’ was mit Büchern“ fällt - und das tut er ziemlich oft – dann ist Wattig schon da: Als Blogger, Vortragsredner, Berater und Zampano in eigener Sache. arbeitet der studierte Diplom-Buchhandelswirt und Dozent an der Universität der Künste (Berlin) auf vielen Kanälen an der Vernetzung der Branche – aktuell im mit Christiane Frohmann gegründeten Orbanism-Projekt.

http://leanderwattig.com

Bisher erschienen:

On Screen Folge 1     Kai Wels: Music, Mention, Mailchimp

On Screen Folge 2     Dietrich zu Klampen: Ukulele, TripAdvisor, bookandplay

On Screen Folge 3     Zoe Beck: Wetter, "Guardian, Nahverkehr