Online-Buchhandel

Abebooks-Bewertungssystem 4

1. September 2007
von Börsenblatt
In der September-Ausgabe von AE Monthly liefert Michael Stillman einen ausgewogenen Diskussionsbeitrag zum umstrittenen neuen Abebooks-Bewertungssystem.
Unter der Überschrift „Red Stars Over Abe: AbeBooks Goes Live with its Ratings“ diskutiert Michael Stillman Vor- und Nachteile des vor wenigen Wochen eingeführten Bewertungssystems. Sehr zu begrüßen sei zunächst der Ausschluss von kruden, sachlich ungerechtfertigten Kundenkommentaren, die sich etwa bei Amazon und Ebay immer wieder fänden. Auf der anderen Seite seien, so Stillman, die Abebooks-Bewertungen nicht sehr aussagekräftig, da sie ausschließlich auf einer statistischen Auswertung der Bestell-Erfüllungsrate eines Anbieters beruhen. Ob ein Antiquar die bestellten Bücher zügig ausliefert, seine Waren sorgfältig beschreibt oder mit den Kundenkreditkarteninformationen angemessen umgeht, bleibe unberücksichtigt. Benutzer erführen aber nicht auf den ersten Blick die Kriterien die Abebooks-Bewertung. Außerdem bevorzuge diese Form der Bewertung möglicherweise Anbieter von On-Demand-Reprints, deren Geschäftsmodell Lieferschwierigkeiten unwahrscheinlich mache. Positiv zu beurteilen seien wiederum die entstandenen Hürden für „mega-lister“, die Bücher zum großen Teil nicht selbst vorrätig halten, sondern erst nach einer Bestellung über Kollegen zu beziehen versuchen. Insgesamt neigt Stillman zu der Ansicht, dass das Abebooks-Bewertungssystem auf das Geschäft der meisten Antiquare kaum Einfluss haben wird.