Plattform für digitalen Buchvertrieb

August Schwingenstein Stiftung investiert in log.os

18. Juni 2015
von Börsenblatt
Log.os hat, zwei Monate nach der Firmengründung, den ersten größeren Geldgeber an Bord geholt: die August Schwingenstein Stiftung. Damit wird es laut Mitteilung möglich, einen Prototypen der log.os-Plattform zu entwickeln.

Dieser Prototyp soll dann im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt werden, heißt es weiter. Die Höhe der Investition wird nicht genannt. Hinter der August Schwingenstein Stiftung steht Konrad Schwingenstein, dessen Großvater August Schwingenstein im Oktober 1945 die "Süddeutsche Zeitung" mitbegründete. Aus dem Verlagsgeschäft hat sich Schwingenstein vor wenigen Jahren zurückgezogen und unterstützt seitdem innovative Medienprojekte, insbesondere im digitalen Bereich.

"Wir leisten Pionierarbeit", zeigt sich Konrad Schwingenstein überzeugt. "Das Internet hat den Medienmarkt grundlegend verändert. Diese Entwicklung bietet aber auch große Chancen. Und wir wollen unabhängigen Akteuren helfen, sich auf sich dem neuen digitalen Markt zu etablieren."

log.os ist damit nach torial das zweite Projekt, das die Schwingenstein Stiftung fördert. torial wurde 2013 als unabhängige Plattform für Journalisten gegründet und unterstützt diese bei dem Aufbau und der Vermarktung ihres Portfolios.

Dass sich die August Schwingenstein Stiftung nun auch im Buchbereich engagiert, begründet Marcus von Jordan, Geschäftsführer der Stiftung und Chef von torial, unter anderem mit dem Wandel der Öffentlichkeit: "Der Übergang von journalistischen und Buchinhalten wird immer fließender. Darüber hinaus verlagert sich der gesellschaftliche Diskurs mehr und mehr ins Netz, wodurch Bücher und Zeitungen ihren Status als Leitmedien verlieren." Stattdessen würden soziale Netzwerke wachsende Bedeutung erlangen. Aus Jordans Sicht beinhalte diese Entwicklung die Gefahr weiterer Marktkonzentration. "Die sozialen Netzwerke werden sich zu mindestens ebenso mächtigen Marktplätzen entwickeln wie Amazon – mit entsprechenden Konsequenzen für Anbieter und Nutzer", so der torial-Chef. "Aus diesem Grund finden wir den Ansatz von log.os überaus konsequent, schlüssig und nachhaltig. Und ich bin überzeugt, dass beide Projekte, torial wie log.os, von der Zusammenarbeit profitieren werden."

Volker Oppmann, Geschäftsführer der log.os GmbH & Co.KG, ergänzt: "Wir freuen uns außerordentlich, mit der August Schwingenstein Stiftung einen verlässlichen und vertrauenswürdigen Partner gefunden zu haben, der unsere Werte und Überzeugungen teilt. Für den Erfolg unseres Projekts ist die richtige Gesellschafterstruktur von entscheidender Bedeutung, da unsere Grundwerte schließlich von allen Beteiligten mitgetragen werden müssen."