Preis der Literaturhäuser 2015

Comiczeichner Nicolas Mahler gewinnt

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Comic-Künstler Nicolas Mahler erhält in diesem Jahr den Preis der Literaturhäuser. Die Auszeichnung wird vom Netzwerk der Literaturhäuser vergeben − überreicht wird sie am 13. März auf der Leipziger Buchmesse.

Nicolas Mahler, geboren 1969 in Wien, zählt der Mitteilung zufolge zu den wenigen Comiczeichnern im deutschsprachigen Raum, die sich auch international etablieren konnten. In 25 Jahren hat er mehr als 50 Publikationen, fünf Trickfilme, zahlreiche Siebdruckeditionen und Hörspiele herausgebracht − in Europa, den USA und Kanada. Seine Zeichnungen erscheinen u.a. in der "Zeit", der "Neuen Zürcher Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen" sowie in der Satirezeitschrift "Titanic".

Seine eigenen Werke enthalten autobiografische Elemente − thematisieren aber auch die Rezeption von Literatur und Comics. Für viel Aufsehen hätten zudem seine Literaturadaptionen gesorgt, etwa von Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" und Frank Wedekinds "Lulu und das schwarze Quadrat" (beide Suhrkamp). "Diese stellen mit ihren höchst eigenständigen Interpretationen der sie anregenden Bücher, den reduzierten Zeichnungen und ihrem eigensinnigen Humor große Comic-Kunst dar", so die Mitteilung des Netzwerks. 

Veranstaltungen mit ihm seien von großem skurrilen Witz geprägt und ein intellektuelles Vergnügen. Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser "ehren Nicolas Mahler als einen Autor, der sich in innovativer Form mit der Literatur auseinandersetzt und in sehr eigenständigen und kunstvollen Formen der Vermittlung das Publikum dafür zu gewinnen weiß".

Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse

Der Preis wird am 13. März 2015, 17.00 Uhr auf dem Blauen Sofa in der Glashalle der Leipziger Buchmesse verliehen. Er besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser und ist mit 11.000 Euro dotiert.

Nicolas Mahler wird vom 13. April bis 1. Juni 2015 zu Leseabenden durch die Literaturhaus-Städte reisen.

Termine:

14. März, 11.00 Uhr Leipziger Buchmesse: Gespräch mit dem Preisträger am ARTE-Stand in der Glashalle 13. April, 19.30 Uhr − Literaturhaus Leipzig 14. April, 20.00 Uhr − Literaturhaus Berlin 15. April, 20.00 Uhr − Literaturhaus Rostock 16. April, 19.30 Uhr − Literaturhaus Hamburg 22. April, 20.00 Uhr − Literaturhaus Salzburg 29. April, 20.00 Uhr − Literaturhaus Graz 5. Mai, 20.00 Uhr − Literaturhaus Stuttgart 6. Mai, 19.30 Uhr − Literaturhaus Zürich 7. Mai, 19.00 Uhr − Literaturhaus Basel 1. Juni, 20.00 Uhr − Literaturhaus Köln

Aktuelle Publikationen des Preisträgers:

"Dachbodenfund", Gedichte (Luftschacht, 2015 ) "Lulu und das schwarze Quadrat. Frei nach Frank Wedekind" (Suhrkamp, 2014) "Franz Kafkas nonstop Lachmaschine" (Reprodukt, 2014) "Die Smalltalkhölle" (Edition Moderne, 2014 )

Im Netzwerk zusammengeschlossen sind die Literaturhäuser Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich.

Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009), Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013) und Judith Schalansky (2014).