Prix de l’Académie de Berlin

Preisträgerin 2016 ist Cécile Wajsbrot

3. Juni 2016
von Börsenblatt
Die französische Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin Cécile Wajsbrot erhält den mit 10.000 Euro dotierten Prix de l’Académie de Berlin 2016. Die Preisverleihung findet am 29. November in der Französischen Botschaft in Berlin statt.

Cécile Wajsbrot lebt abwechselnd in Paris und Berlin. Sie setzt sich aus der Perspektive einer in Frankreich aufgewachsenen Jüdin intensiv mit Erinnern, Vergessen und dem Schweigen zwischen den Generationen in Deutschland und Frankreich auseinander, teilt die Académie mit. Wajsbrot sei wie George Perec eine Flaneuse, Stadtsemiotikerin und Spurensucherin, die insbesondere in Berlin und Paris Schichten einer leidvollen Vergangenheit freilegt und sie zum Gegenstand ihres Erzählens macht.

Wajsbrot ist Verfasserin zahlreicher in Frankreich veröffentlichter Romane, Erzählbände und Essays, zuletzt erschienen der Essayband "Berliner Ensemble" (2015) und der im Gespräch mit Hélène Cixous entstandene Text "Une Autobiographie allemande" (2016). In deutscher Übersetzung liegen etwa der Caspar David Friedrich-Roman "Mann und Frau, den Mond betrachtend  [Caspar Friedrich Strasse]" (2003), "Aus der Nacht" (2008), "Die Köpfe der Hydra" (2012), "Für die Literatur" (2013) und "Eclipse" (2016) vor. Außerdem produziert Cécile Wajsbrot Hörspiele, die in Deutschland u.a. auf SR2, NDR und Deutschlandradio Kultur liefen.

2014 erhielt Cécile Wajsbrot den Helmlé-Übersetzerpreis, 2014/2015 war sie Inhaberin der Samuel-Fischer-Gastprofessur am Peter-Szondi-Institut an der FU Berlin.

Die Preisverleihung findet am 29. November 2016 in der Französischen Botschaft in Berlin statt. Die Laudatio wird die Romanistin Patricia Oster-Stierle, Mitglied der Académie de Berlin, halten.

Zum Preis

Der Prix de l’Académie de Berlin wird jedes Jahr von der Académie de Berlin an Personen, Personengruppen oder Institutionen aus Frankreich oder Deutschland vergeben, die in Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Gesellschaft oder Kirchen tätig sind und nicht als professionelle Mittler für die deutsch-französischen Beziehungen arbeiten.

Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderen Tomi Ungerer und Stéphane Hessel.