Rückenwind fürs Marketing, neue Sicherheiten

Buy Local gründet eine Genossenschaft

19. Mai 2016
von Börsenblatt
Ideen hat Buy Local viele, doch die finanziellen Mittel waren bisher immer begrenzt. Vier Jahre nach der Gründung wird dem Verein daher – unter Beteiligung der Volks-und Raiffeisenbanken – zusätzlich noch eine Genossenschaft an die Seite gestellt.

120 Euro Vereins-Jahresbeitrag pro Mitglied auf der einen Seite, auf der anderen eine lange Liste an Aktionen für lebendige Innenstädte und den Erhalt der Kaufkraft vor Ort: Die Rechnung scheint nicht aufzugehen.

Zur Weiterentwicklung von Buy Local und einer öffentlichkeitswirksamen, flächendeckenden Wahrnehmung, schreiben Vorstand Michael Riethmüller und Geschäftsführerin Ilona Schönle an die Vereinsmitglieder, mangele es an den "erforderlichen finanziellen Mitteln und Möglichkeiten". Für Abhilfe ist bereits gesorgt: Parallel zum Verein soll eine Genossenschaft gegründet werden.

Die Rechtsform sei optimal, um ideelle Zwecke und wirtschaftliche Belange unter einen Hut zu bringen, mehr Geld für Marketingmaßnahmen zu haben und eine höhere Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Verantwortlichen sehen perspektivisch alle aktiven Gestalter aus der Händlerschaft in der Buy Local e.G. Denn "diese wird das Instrument sein, mit dem wir definitiv gemeinsam mit den Banken und unseren wichtigsten Partnern aus der Industrie etwas bewegen", so Schönle.

Wie die Genossenschaft funktionieren soll: 

  • Mitglieder können Händler, Handwerker und Hersteller werden – mit dabei sind zudem Volks- und Raiffeisenbanken. Sie unterstützen, wie berichtet, die Initiative bereits seit 2015 und wollen künftig verstärkt für die gemeinsamen Anliegen und Ideen − wie "Wertschöpfung vor Ort, regionale und lokale Kaufkraftbindung und Netzwerkbildung im Sinne von, was einer allein nicht schafft, schaffen viele" − werben.    
  • Die Mindesteinlage beträgt 250 Euro und entspricht einem Geschäftsanteil.
  • Zusätzlich fällt jährlich eine Servicegebühr an – die Staffel beginnt bei 250 Euro und orientiert sich beim Handel und Handwerk am Umsatz, bei den Banken an den Bilanzsummen. Geschäftsführerin Ilona Schönle zufolge liegt der jährliche Servicebeitrag der Banken deutlich höher als der der Händler. Dividende wird zunächst keine ausgeschüttet. Die Einnahmen werden umfänglich für Marketingkampagnen, verstärkt in Richtung Öffentlichkeit und Kunden, verwendet.
  • Der Verein Buy Local bleibt als ideeller Träger bestehen, nimmt aber keine neuen Mitglieder mehr auf. Er wird Anteile an der Genossenschaft halten und ist nach wie vor Eigentümer der Markenrechte von Buy Local.

Schönle geht davon aus, dass die Genossenschaft mit rund 300 Mitgliedern startet (Vereinsmitglieder bundesweit, 2016: ca. 700). Die Gründungsversammlung ist auf den 2. Juni datiert. Die Gremien werden zu gleichen Teilen von Händlern und Vertretern der Volks- und Raiffeisenbanken besetzt.