Schweizer Verlage nach dem Franken-Schock

Nationalrat gibt Geld frei

5. Juni 2015
von Börsenblatt
Die Schweizer Buchbranche feiert einen Meilenstein: Der Nationalrat gab diese Woche grünes Licht für die Kulturbotschaft 2016−2020. Ab kommendem Jahr sollen Verlage erste Anträge einreichen können.

Der Ständerat hatte bereits zugesagt, durch das klare Votum des Nationalrats steht der Sache nun nichts mehr entgegen: "Damit sind sämtliche vom Bundesrat und dem Amt für Kultur auf den Weg gebrachten neuen Maßnahmen im Bereich der Buch-, Literatur- und Leseförderung für die nächsten fünf Jahre gesichert", heißt es beim Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV). Darunter fällt die strukturelle Verlagsförderung mit einem jährlichen Betrag von knapp zwei Millionen Franken (umgerechnet ca. 1,9 Mio. Euro) sowie zusätzliche Mittel für die Kulturstiftung Pro Helvetia.

Der Verband verbucht die Entscheidung als Erfolg für die Branche, vor allem auch deshalb, weil in ihrem Vorfeld eine landesweite Kulturdebatte geführt wurde. Kantone und Gemeinden seien für die Probleme des Buchhandels sensibilisiert worden. Das gebe "Grund zur Zuversicht, dass auf lokaler Ebene in nächster Zeit etwas geschieht".

"Sauerstoff für Verlage nach dem Franken-Schock"

Für die Schweizer Verlage bedeute die Annahme der Kulturbotschaft etwas Sauerstoff-Zufuhr für die kommenden Jahre, so der SBVV – "auch wenn damit die Folgen des Franken-Schocks vom 15. Januar nicht kompensiert werden". Ab 2016 sollen Verlage erste Anträge einreichen können; ein Regelwerk dazu will die Arbeitsgruppe des Bundes spätestens im Herbst vorlegen.